Blauer Staudenlein, bot. Linum perenne, auch ausdauernder Lein oder Flachs genannt, ist eine hübsche, federleicht wirkende, 30 bis 60 cm hohe Staude/Wildstaude, die alleine schon durch die Farbe ihrer Blüten auffällt. Das Himmelblau der 2,5 cm winzigen Trichterblüten ist unübersehbar.

Staudenlein. Zäh, hübsch kann Klimawandel | Video

 

Staudenlein passt perfekt in Steingärten, Kies-, Steppen- und Staudenbeete, wächst aber auch in Betonpflanzsteinen und in Pflanzkübeln. Hauptsache der Boden ist gut drainiert, so dass Wasser leicht abfließen kann.  Der federleichte Habitus des Leins passt auch gut zu Rosen, besonders die elegant schwebenden, weißen Sorten Diamant und Album sind perfekte Rosenbegleiter.Blauer Staudenlein. Hübscher Dauerblüher für sonnige, trockene Standorte. | Wer kaum Zeit für seinen Garten hat, ist froh um jede Blume, die es "von alleine tut". Blauer Staudenlein gehört zu dieser großartigen Erfindung von Mutter Natur. Lernen Sie jetzt den wichtigsten Trick kennen, damit Lein tatsächlich den ganzen Sommer lang und bis in den Herbst hinein blüht. Doch lesen und sehen Sie selbst – ein Gartenvideo mit weißen und blauen Staudenlein ist zum Schluss auch dabei.

Tipp: Halten Sie zwischen Rosen und Lein genügend Abstand, damit sich die Blütenstängel frei bewegen können und sich nicht in den Rosen verheddern.

Weißer und blauer Staudenlein entlang des Gartenwegs

Weißer und blauer Staudenlein säumen den Gartenweg

Welcher Standort für Staudenlein?

Ausdauernder Lein besticht durch Zähigkeit. Er mag vollsonnige, trockene, magere, sandige, durchlässige, mäßig nährstoffreiche, alkalische Standorte besonders gern. Wo es Lein gefällt, bleibt er gerne für immer und sät sich deswegen selbst zuverlässig aus. Seine Sämlinge sind leicht zu erkennen, denn sie sehen wie ihre Eltern aus, sind eben nur sehr klein.

Wenn Sie einen Lein-Sämling im Garten an einer unpassenden Stelle finden, versetzen Sie ihn so früh wie möglich. Achtung: Lein hat Pfahlwurzeln und diese sollten beim Verpflanzen nicht abbrechen. Verwenden Sie zum Versetzen von Lein am besten einen langen, schmalen Wurzelstecher / Unkrautstecher und fahren Sie mit ihm senkrecht nach unten, um die Wurzel nicht zu beschädigen. Kappen Sie nach dem Versetzen den Haupttrieb, dann baut sich die Pflanze anschließend buschiger auf.

Sämling Blauer Staudenlein

Sämling Blauer Staudenlein

Kann man Staudenlein teilen?

In manchen Gartenratgebern steht, man könne Staudenlein durch Teilung vermehren. Das ist meiner Erfahrung nach falsch. Warum? Weil Lein man nur ganz jung verpflanzen kann und weil selbst Staudenlein relativ kurzlebig ist.

 

Blauer Staudenlein am Tor zum Garten von Nature to Print

Blauer Staudenlein an der Treppe zum Gartenparadies

 

Übersteht dauerhafter blauer Lein nasskalte Winter?

Staudenlein ist robust und winterhart. Er wurde lange Zeit im Allgäu (das blaue Allgäu) erwerbsmäßig für die Produktion von Leinfasern / Flachs auf Feldern angebaut und schon das ist ein Indiz für seine Winterhärte. Vielleicht haben Sie Glück und entdecken irgendwo mal ein blühendes Leinfeld, ein herrlicher Anblick. Einjähriger Lein und ausdauernder Lein bzw. Staudenlein werden in manchen Regionen auch heute noch großflächig angebaut, um daraus Leinsamen für Leinöl oder Leinsaat/Leinkörner zum Backen oder fürs Müsli zu gewinnen. Selbst die zähen langen Fasern werden genutzt und zu Leinen (Stoff) oder zu Seilen verarbeitet. Wie zäh Lein tatsächlich ist, merken Sie sobald Sie versuchen Lein zu schneiden oder durch den Häcksler zu jagen, scharfe Messer sind dazu unbedingt erforderlich.

Blauer Staudenlein im Garten

Blauer Staudenlein. Im Hintergrund Kalifornischer Goldmohn.

Staudenlein verträgt weder Staunässe und Kahlfröste. Da sich Lein jedoch durch Selbstaussaat selbst im Garten hält, ist es kein Problem, wenn mal die eine oder andere Pflanze im Frühling trocken und abgestorben ist denn sie hat ja schon vor Monaten für genügend Kinder gesorgt. Sie müssen die süßen Kleinen nur finden und dorthin setzen, wo noch eine Lücke im Blumengarten ist und Ihnen Lein am besten gefällt.

Wie teilt man Lein mit Freunden?

Ganz einfach. Sobald Sie im Frühling einen Sämling im Garten finden und nicht wissen, wohin mit ihm, pflanzen Sie ihn in einen Blumentopf mit magerer Erde. Lassen Sie die Jungpflanze im Topf draußen wachsen und verschenken Sie ihn bei Bedarf an eine gute Gartenfreundin – oder Freund. Eingetopft ist späteres Einpflanzen überhaupt kein Problem.

In welchen Farben gibt es Lein?

Staudenlein gibt es mit blauen, weißen und gelben Blüten. Alle drei Sorten sind hübsch und machen sich sehr gut in Steingärten, Blumenbeeten und Pflanzkübeln.

Es gibt auch Roten Lein, bot. Linum grandiflorum, diese ist jedoch eine Einjährige Sommerblume und wird manchen Saatgutmischungen für bunte Blumenwiesen hinzu gemischt. Hübsch ist Roter Lein natürlich auch. Dazu gibt es auch noch einen zweifarbigen Roten Lein mit weißen Blütenblättern und einem roten Zentrum. Sie Sorte heißt ‚Bright Eyes‘ und es gibt sie bei gut sortierten Saatguthändlern.

Roter Lein, Einjährige Sommerblume im Garten von Nature to Print

Roter Lein, Einjährige Sommerblume im Garten von Nature to Print

Wie wird Lein vermehrt?

Durch Aussaat. Kaufen Sie sich bei einem Saatguthändler ein Tütchen Samen und säen Sie ihn im zeitigen Frühjahr am besten an Ort und Stelle. Bereiten Sie zuvor das Saatbeet tiefgründig gut vor, entfernen Sie alles Unkraut, insbesondere Wurzelunkräuter wie Löwenzahn, Kriechender Hahnenfuß und Co.

Die Aussaat ist vom Frühjahr bis zum Sommer möglich.

Bessere Kontrolle haben Sie bei einer Aussaat in Töpfchen ab Mitte März. Pikieren Sie nicht, sondern ziehen Sie zu dicht stehende Sämlinge heraus. Setzen Sie vorgezogene, kräftige und bereits abgehärtete Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen ins Beet. Wie Sie Sommerblumen ganz einfach säen und worauf es dabei ankommt, erzähle ich Ihnen hier.

Ist Lein insektenfreundlich?

Ja, die offenen Blüten locken zahlreiche Bienen an.

Wann blüht Staudenlein?

Lein blüht, je nach Region und Wetter, von Ende April bis Ende Juni und sollte anschließend bodentief abgeschnitten werden. Danach treibt Lein noch einmal fröhlich aus und blüht im August/September ein zweites Mal. Damit ist Lein eben ein idealer Rosenkavalier. Immer zur Stelle, wenn auch die Rosen blühen.

Wie wird Lein zum Dauerblüher?

Staudenlein blüht ab Ende April oder Mai wochenlang. Sobald er jedoch verblüht ist setzt er Samen an. Um das zu verhindern müssen Sie die Pflanze direkt nach dem ersten Flor bodentief abschneiden. Danach treibt Lein willig frisch aus und blüht sechs Wochen später ein weiteres Mal.

Muss man Lein ausputzen?

Nein. Lein trägt an seinen Blütenstielen unendlich viele Blüten, die nacheinander aufblühen. Verblühtes fällt von alleine ab.

Warum lohnt sich Staudenlein im Garten?

Blauer Staudenlein eine tolle Gartenstaude, denn er verträgt lang anhaltende Trockenheit und Hitze, sorgt für seinen eigenen Erhalt im Garten, ohne zu wuchern. Sieht extrem hübsch aus und passt zu vielen Sommerblumen wie Ringelblumen, Mutterkraut, Klatschmohn, Kalifornischer Goldmohn und zu Rosen.

Setzen Sie mit Staudenlein kleine Tuffs mit je drei Pflanzen oder großflächig: Kaum eine andere Staude wiegt sich so elegant im Sommerwind und wirkt dabei wie ein großes blaues Blumenmeer.

Weißer Flachs vor Rose Madame Boll

Weißer Flachs vor Rose Madame Boll

Eignet sich Lein für die Vase?

Leider nein.

Blauer Staudenlein öffnet seine hübschen Blüten morgens und schließt sie bereits am Nachmittag wieder. Lein wurde leider nicht zur Schnittblume geboren. Er schließt seine Blüten, noch bevor Sie die Blumen im Haus und in der Vase haben. Wirklich schade.

 

Blauer Staudenlein. Hübscher Dauerblüher für sonnige, trockene Standorte. | Wer kaum Zeit für seinen Garten hat, ist froh um jede Blume, die es "von alleine tut". Blauer Staudenlein gehört zu dieser großartigen Erfindung von Mutter Natur. Lernen Sie jetzt den wichtigsten Trick kennen, damit Lein tatsächlich den ganzen Sommer lang und bis in den Herbst hinein blüht.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.