Echter Salbei, Salvia officinalis, auch Garten-Salbei, Küchensalbei oder Heilsalbei ist seit der Antike bekannt und gleichermaßen beliebt bei Feinschmeckern, Gärtnern, Heilkundigen, Bienen und Hummeln. Die Gattung Salvia stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wird heute jedoch in ganz Europa hoch geschätzt und kultiviert. Die Pflanze ist wintergrün und bereichert damit das ganze Jahr über Garten und Küche.
Das mediterrane Kraut ist ein sogenannter Halbstrauch, so wie Lavendel oder Rosmarin.

Echter Salbei, mediterrane Staude und Heilkraut | Video

 

 

Wie sieht Echter Salbei aus?

Salvia officinalis hat silbrig-grüne, länglich-eiförmige, behaarte Blätter. Der Halbstrauch wird zwischen 40 cm und 100 cm hoch. Letztere Marke erreicht er allerdings nur in besonders geschützten Lagen.
Die Lippenblüten sind blau-violett und wachsen quirlig rund um die Blütenstiele.

Es gibt verschiedene Sorten Echten Salbei, auch solche, die nicht blühen wie beispielsweise Apotheker-Salbei ‚Non Flower‘. Diese Sorte wird nur wegen der Heilkraft der Blätter kultiviert.

Küchensalbei und Lavendel teilen sich den Standort auf einer Baumscheibe in trockener Südlage

Küchensalbei und Lavendel teilen sich den Standort auf einer Baumscheibe in trockener Südlage

Nicht jeder Salbei ist Echter Salbei!

Die Gattung Salvia umfasst etwa 800 Arten. Bekannt sind beispielsweise Muskateller-Salbei, Weißer Salbei, Fruchtsalbei, Spanischer Salbei, Russischer Salbei, Räucher-Salbei. Diese Arten werden hauptsächlich wegen des Aromas ihrer Blätter kultiviert.

Steppensalbei ist pflegeleicht und nützlich

Violette Blüten des Steppensalbei (nicht essbar) im morgendlichen Gegenlicht.

Hinzu kommen mehrjährige Salbeisorten für extrem trockene Standorte (Steppen-Salbei). Dazu Einjährige Salvien, beispielsweise Mehliger Salbei S. farinacea, Pracht-Salbei S. splendens, Blut-Salbei S. coccinea oder Schopfsalbei S. viridis. Einjähriger Salbei wird gerne für Beet und Balkon verwendet.

Fazit: Sie könnten mit Salvien Ihren Garten abwechslungsreich, pflegeleicht und bienenfreundlich bepflanzen – und können dabei oft aufs Gießen verzichten.

Wildbiene an Mehlsalbei. Mehliger Salbei ist ein Insektenmagnet.

Wildbiene an Mehlsalbei. Mehliger Salbei ist ein Insektenmagnet. Er wird meist einjährig kultiviert und ist nicht winterfest.

Gibt es auch „Falschen Salbei“?

Ja. Falscher Salbei, bot. Lepechinia ist eine Gartenpflanze mit violetten, trompetenartigen Blüten. Falscher Salbei blüht erst spät im Sommer und übersteht hiesige Winter nur selten.

Warum Salbei im Garten?

  • Garten-Salbei ist eine dekorative, wintergrüne Staude. Sie blüht hübsch und ist zugleich ein Küchenkraut und eine Heilpflanze mit essbaren Blüten und aromatischen Blättern.
  • Seine ätherischen Inhaltsstoffe halten bestimmte Insekten fern und lockt zugleich Bestäuber an.
  • Als Randbepflanzung dient Salbei auch als Schutz vor Rehen und Hasen. Nützlich an einer idyllischen Ortsrandlage.
  • Echter Salbei kommt ohne zusätzliche Wassergaben aus.

Wann blüht Salbei?

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli, bei einem Rückschnitt direkt nach der ersten Blüte erscheint im Spätsommer oft eine kleine Nachblüte. Bienen freut’s.

Salvia officinalis lockt Bienen und Hummeln an

Salvia officinalis lockt Bienen und Hummeln an

Echter Salbei: welcher Standort?

  • Wo Lavendel sehr gut wächst, gedeiht auch Salvia officinalis. Der Standort sollte warm sein und in voller Sonne liegen!
  • Der Boden sollte gut durchlässig sein, normal bis mager, trocken und kalkhaltig.

Ist Echter Salbei winterhart?

Ja. Der Halbstrauch übersteht hiesige Winter problemlos. Nur in sehr rauen Lagen könnte ein leichter Winterschutz nötig sein. Friert Salbei dennoch einmal zurück, treibt er im Frühling, nach dem Rückschnitt, wieder aus.

Echten Salbei schneiden und pflegen

Frühlingsschnitt:

Schneiden Sie Echten Salbei im zeitigen Frühling (März), sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Der Frühlingsschnitt ist wichtig, damit die Pflanze kompakt bleibt und nicht auseinander fällt. Keine Angst: Schneiden Sie ruhig die ganze Pflanze bodennah (10 cm) zurück.
Der Frühlingsschnitt verjüngt die Pflanze und hält sie vital.
Düngen Sie die Pflanze anschließend mit einer kleinen Dosis Bio-Staudendünger. Je geringer die Dosis, desto aromatischer das Küchenkraut.

Verwenden Sie KEIN BLAUKORN! Blaukorn macht die Triebe weich und anfällig für Pilzkrankheiten. Das muss nicht sein! Außerdem schadet schon die Herstellung von Blaukorn der Umwelt.

Sommerschnitt:

Sobald die Garten-Salbei verblüht ist, kommen keine Bienen mehr. Zeit, für den Sommerschnitt. Ernten Sie bei Bedarf noch einmal Salbeiblätter oder schneiden Sie Stecklinge, wenn Sie kostenlos weitere Salbei-Pflanzen gewinnen möchten.
Schneiden Sie beim Sommerschnitt alle Blütenstängel und lange Triebe bodennah ab. Am Hang neigt Echter Salbei leider dazu, sich hinzulegen. Daher lieber tief zurückschneiden, sonst bedrängt ausufernder Salbei schnell seine Nachbarpflanzen.

Tipp: Der richtige Sommerschnitt schützt Echten Salbei vor dem Verkahlen.
Schneiden Sie Echten Salbei NICHT im Herbst. Das Laub ist Winterschutz für die Pflanze und dient Insekten als Winterquartier.

Salvia officinalis, Echter Salbei mit violetten Lippenblüten

Salvia officinalis, Echter Salbei mit violetten Lippenblüten

Salbei blüht nicht: warum und was hilft?

  • Falsche Sorte. Apotheker-Salbei blüht nicht und wird wegen seiner Blätter kultiviert.
  • Zu wenig Sonne: Salbei braucht einen vollsonnigen Standort mit mindestens 6-8 Sonnenstunden am Tag.
  • Zu nasser Standort: Der Boden muss durchlässig und gut drainiert sein. Staunässe wird nicht vertragen.
  • Zu viel Dünger: Wenn die Staude zu viel Dünger bekommt, bildet sie viele Blätter, aber nur wenige oder keine Blüten. Düngen Sie daher die Staude im Frühling nur spärlich.

Welche Krankheiten oder Schädlinge kommen vor?

  • Mehltau: Abhilfe schafft der richtige Standort, er muss luftig und vollsonnig sein.
  • Blattläuse: In einem naturnahen, vogelfreundlichen Garten werden Blattläuse nie zum Problem, sondern sind lebendes Futter für ihre Fressfeinde. Verwenden Sie daher kein Gift oder Spüli gegen Blattläuse, sondern bleiben Sie entspannt.
  • Fördern Sie natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Florfliegen und Gartenvögel.

Welche Partnerpflanzen begleiten Gartensalbei?

Wo Salbei wächst, gedeihen auch viele andere Gartenpflanzen.

    • Akelei, Aquileia
    • Taglilien, Hemerocallis, Vielseitige, robuste Stauden für Sonne und Halbschatten. Aber Vorsicht: Taglilien wecken Sammelleidenschaft.
    • Thymian, Oregano und Rosmarin
    • Gelber Lein, Staudenlein, verträgt Hitze und TrockenheitGelber Lein, Staudenlein, verträgt Hitze und Trockenheit
    • Gelber Lein, Weißer und Blauer Staudenlein
Weißer Staudenlein. Blauer Lein im Hintergrund

Weißer Staudenlein. Blauer Lein im Hintergrund

 

Linaria purpurea, Italienisches Leinkraut, Purpur-Leinkraut blüht Rosa, Weiß und Purpur

Linaria purpurea, Italienisches Leinkraut, Purpur-Leinkraut ist eine Wildstaude die rosa, weiß oder purpur blüht.

Was kann Heilsalbei?

  • Salvia officinalis enthält adstringierende, entzündungshemmende sowie desinfizierende Inhaltsstoffe, die Bakterien und Pilze in ihrem Wachstum hemmen. Salbei wirkt gegen Husten, Entzündungen der oberen Atemwege, Halsweh und Heiserkeit.
  • Zudem hemmt Echter Salbei erhöhte Schweißbildung.
  • Salbeitee wird auch zur Linderung von Menstruationsbeschwerden verwendet.
  • VORSICHT:
    Wegen seiner keimtötenden Wirkung dürfen Schwangere KEINEN Salbeitee trinken.
    Kleinkinder sollten auch keinen Salbei zu sich nehmen denn die ätherischen Öle (Kampfer, Thymol und Menthol) können zu Atemnot führen.

Küchensalbei genussvoll verwenden

Es gibt zahlreiche Rezepte, in denen Sie Küchensalbei verwenden können.

  • Saltimbocca
  • In Butter gebratene Salbeiblätter als Topping für Salate, Fleisch oder Pasta
  • Gebackene Salbei-Kartoffeln
  • Salbei-Pasta in Sahnesoße

Fragen Sie Tante Google nach den genauen Rezepten.

Salbei vermehren: so geht’s.

  • Die Aussaat im März gelingt einfach und schnell. Besorgen Sie sich bei einem seriösen Händler frisches Saatgut und achten Sie auf die richtige Sorte. Achten Sie auf die Angaben auf der Rückseite der Saatguttüte.
  • Vermehrung durch Stecklinge: Schneiden Sie nach der Blüte Kopf-Stecklinge. Stecken Sie diese in Töpfchen mit magerer Aussaaterde, gießen Sie an und stellen Sie die Töpfchen in eine Aufbewahrungsbox (Mini-Gewächshaus) und stellen Sie diese draußen an eine schattige Stelle. Lüften Sie täglich, damit nichts schimmelt. Halten Sie das Substrat leicht feucht. Sobald sich frisches Grün zeigt, entfernen Sie den Deckel und stellen die Stecklinge sonniger. Warten Sie mit dem Pflanzen bis die Töpfchen gut durchwurzelt sind.
Getopfte Jungpflanzen im Mini-Gewächshaus

Getopfte Jungpflanzen im Mini-Gewächshaus

  • Teilung: Ist die Pflanze bereits umfangreich, können Sie den Wurzelstock auch teilen. Idealer Zeitpunkt dafür ist im Frühling (März) oder direkt nach der Blüte. Graben Sie dazu die ganze Pflanze aus und ziehen Sie den Wurzelstock vorsichtig mit den Händen auseinander. Pflanzen Sie jedes Teilstück an eine neue Stelle mit frischer Erde. Angießen und abwarten.
Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.