Pfingstrosen, bot. Päonien, begeistern durch opulente Blüten in hübschen Farben, manche Sorten duften zudem intensiv. Bei alledem brauchen Pfingstrosen nur wenig Pflege und Aufmerksamkeit. Sogar das Gießen kann man sich meist ersparen. Am wichtigsten ist der passende Standort, dann können Pfingstrosen jahrelang am selben Platz bleiben. So blühen sie mit den Jahren immer üppiger und bilden mächtige Horste. Ein Hoch auf jede Pfingstrose!

Pfingstrosen: Opulenz mit Zukunft | Video

Welche Pfingstrosen, wie unterscheiden?

Die Staudenpfingstrose, Paeonia officinalis, auch Bauern-Pfingstrose genannt, wird schon seit Jahrhunderten in Europa kultiviert. Sie ist aus Kloster-, Bürger- und Bauerngärten nicht wegzudenken. Es gibt sie in zahlreichen Variationen und Blütenfarben von Weiß, über Rosa, Rot bis hin zu Gelb. Staudenpfingstrosen treiben jedes Jahr vom Grund auf neu aus, wachsen, blühen und entfachen Freude – auch in der Vase. Einziges „Manko“: nur wenige Sorten duften.

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Bauern-Pfingstrose 'Fiona' blüht überreich

Bauern-Pfingstrose ‚Fiona‘ blüht überreich

Chinesische Strauch- oder Baumpfingstrosen, bot. Paeonie lactiflora sind keine Stauden, sondern Gehölze. Ihre Triebe verholzen und bilden mit den Jahren auffallend malerische Sträucher. Die Größe ihrer Blüten variiert von etwa 3 cm der Wildform (siehe Bild unten) bis zur Größe eines Tellers. Kultivare der Strauchpfingstrose gibt es mit offenen oder gefüllten Blüten, einfarbig oder mehrfarbig. Sehr viele Strauchpfingstrosen duften stark, süß und angenehm. Es lohnt sich, eine Strauch- oder Baumpfingstrose nahe eines Sitzplatzes zu pflanzen. Sie wirkt das ganze Jahr über attraktiv, ihr malerischer Wuchs begeistert sie auch im Winter.

Strauchpfingstrose 'High Noon'

Strauchpfingstrose ‚High Noon‘ duftet herrlich nach Vanille

Neben Stauden – und Baumpfingstrosen gibt es auch sogenannte Paeonia rockii-Hybriden. Sie blühen oft früher als Bauern-Pfingstrosen, werden höher, auch eleganter als diese, duften angenehm und sind im Garten unübersehbar.

Paeonia Rockii-Hybride Lilly & Leo

Paeonia Rockii-Hybride Lilly & Leo. Sie gibt es vermutlich nicht mehr im Handel, da ihr Züchter schon vor Jahren in Rente gegangen ist.

Sind Päonien bienenfreundlich?

Ja, Pfingstrosen haben sehr große Staubgefäße und nähren Bienen und Hummeln mit Pollen und Nektar. Päonien sind ökologisch besonders wertvoll.

Welcher Standort und Boden

Alle Pfingstrosen brauchen einen gut drainierten, gerne kiesigen bis sandigen Boden. Wasser muss stets schnell abfließen. Ist dieser Boden von Natur aus nicht gegeben, können Sie die Pflanze auch auf einen künstlich angelegten kleinen Hügel aus Split, Sand und magerer Erde setzen.

Die Lage sollte unbedingt vollsonnig sein.

Planen Sie von Anfang an genügend Platz für die Pflanze ein. Denn einmal gesetzt, möchte sie am liebsten Jahrelang ungestört bleiben. Wenn benachbarte Stauden sie bedrängen, versetzen Sie lieber die Nachbarpflanze und lassen die Pfingstrose da, wo sie ist.

Paeonie Sarah Bernhardt, blüht spät und opulent in den Farben eines Tututs

Sarah Berhardt, Edelpfingstrose des Züchters Lemoine von 1906, der Name ehr eine gefeierte Schauspielerin der Belle Epoche.

Pfingstrosen versetzen: wann, wie und was ist wichtig?

Manchmal müssen auch Pfingstrosen umziehen. Sie tun das ungern und blühen danach oft 1-3 Jahre nicht mehr. Das sollten Sie vorab wissen.
Der richtige Zeitpunkt um eine Pfingstrose zu pflanzen oder zu versetzen ist Herbst. Dann, wenn die Staude ohnehin in den Wintermodus fällt und welkt. Graben Sie mit einer Grabegabel, kein Spaten, vorsichtig den Wurzelstock aus und teilen Sie ihn von Hand in zwei, drei Teile. Ein geteilter Wurzelstock wächst leichter an, als ein großer.
Bereiten Sie die neue Pflanzstelle tiefgründig vor. Entfernen Sie jedes Unkraut, insbesondere Wurzelunkräuter wie Löwenzahn oder Hahnenfuß müssen restlos weg.

Setzen Sie den Wurzelstock vorsichtig in das so vorbereitete Pflanzloch. Die Wurzeln dürfen dabei nur zwei bis drei Zentimeter mit Erde bedeckt sein. Der Gärtner sagt, sie müssen die Glocken läuten hören! Sitzt die Pfingstrose zu tief, blüht sie nicht.

Angießen nicht vergessen!

Pfingstrosen düngen: wann und womit?

Pfingstrosen können Stickstoff aus der Luft aufnehmen und brauchen im Garten nur wenig zusätzlichen Dünger. Streuen Sie im zeitigen Frühjahr zum Austrieb oberflächlich eine kleine Gabe organisch-mineralischen Staudendünger. Überlassen Sie das Einarbeiten besser Regen oder wässern Sie den Boden nach dem Düngen gründlich.

  • Verwenden Sie kein Blaukorn. Er enthält zu viel Stickstoff und macht die Triebe weich und anfällig für Krankheiten.
  • Verwenden Sie auch keinen Kompost. Er enthält in der Regel zu viele Unkrautsamen, was die Pflege eine Pfingstrose unnötig erschwert.

Rund um den Wurzelstock sollten Sie so wenig wie möglich den Boden bearbeiten. Entfernen Sie Unkraut einzeln und vorsichtig, um die dicken, oberflächlich liegenden Wurzeln nicht zu beschädigen.
Eine zweite, kleine Gabe organischen Stauden-Dünger geben Sie, wenn überhaupt, Mitte Juni.

Pfingstrose Lilly & Leo, Blumenbild von Nature to Print

Rosa Päonie Lilly & Leo, Blumenbild auf Leinwand von Nature to Print

Päonien schneiden: wann, welche und wie genau?

Stauden- oder Bauernpfingstrose schneiden:

Schneiden Sie verblühte Blüten einer Staudenpfingstrose ab. Setzen Sie dabei die Schere etwa 20-30 cm unterhalb der Blüte, oberhalb des nächsten Blattes an.
Im Spätherbst schneiden Sie die Staude etwa eine Handbreit über den Boden ab.

Anders sieht es bei Pflanzen mit offensichtlichen Pilzbefall aus. Kranke Blätter (Blattfleckenkrankheit) erkennen Sie an ihrer Verfärbung. Schneiden Sie diese bodentief ab und entfernen Sie sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.

Strauch- oder Baumpfingstrose richtig schneiden?

Sehenswerter Austrieb einer Strauchpfingstrose im März

Sehenswerter Austrieb einer Strauchpfingstrose im März

Die Äste einer Strauchpfingstrose werden nicht geschnitten. Sie verholzen und bilden mit den Jahren einen malerischen Strauch. Schneiden Sie nur offensichtlich kranke, welke Äste direkt an ihrer Basis ab. Oder kürzen Sie Äste, die Ihnen tatsächlich im Weg sind direkt an der nächsten „Abzweigung“ – also nicht einfach so mitten drin.

Schneiden Sie nach der Blüte die Fruchtknoten ab. Dies ist keine Pflicht, erspart der Mutterpflanze jedoch Kraft.

Um gegen Pilzbefall Blattfleckenkrankheit oder die gefürchtete Welke an einer Strauchpfingstrose vorzubeugen können Sie im Spätherbst, November, Dezember, bis dahin verbliebene Blätter abschneiden. Sammeln Sie herunter gefallenes Laub auf und entsorgen Sie es im Hausmüll, nicht auf dem Kompost. Diese kleine Liebesmühe lohnt sich auf jeden Fall.

Pinke Bauernpfingstrose im Garten von Nature to Print

Pinke Bauernpfingstrose mit leicht geöffneter Knospe ist ideal für den Vasenschnitt

Pfingstrosen für die Vase schneiden

Staudenpfingstrosen sind wunderbare Schnittblumen. Schneiden Sie Blütenstiele mit Knospen, die bereits leicht auf Druck nachgeben, früh morgens für die Vase ab. Entfernen Sie die Blätter am Blütenstiel. In einer blitzblank geputzten Vase mit handwarmen Wasser gefüllt halten Pfingstrosen etwa eine Woche. Wechseln Sie alle ein bis zwei Tage das Wasser und schneiden Sie den Blütenstiel frisch an.

Blüten der Strauchpfingstrose halten leider nur etwa 3-4 Tage in der Vase. Aber schön sind sie trotzdem und ein Highlight auf jeden Tisch, insbesondere durch ihren betörenden Duft.

Ameisen an Pfingstrosenknospen: bekämpfen nicht nötig!

Die geschlossenen Knospen werden gerne von Ameisen „befallen“. Sie sind allerdings keine Schädlinge. Im Gegenteil. Ameisen befreien die Knospen von klebrigen Zuckerbelag und helfen der Blüte, sich zu öffnen. Sobald dies geschafft ist, verschwinden die Ameisen von ganz alleine.

Strauchpfingstrose / Wildart, delavayi var. lutea mit orangen kleinen Blüten

Strauchpfingstrose / Wildart, delavayi var. lutea mit kleinen, orangen Blüten

Sind Päonien giftig?

Nein! Päonien sind nicht giftig. Im Gegenteil. Sie wurden und werden noch immer als Heilpflanze genutzt, vor allem in Asien. Geerntet und verwendet werden dazu die fleischigen dicken Wurzeln.

Warum sind Päonien Zukunftspflanzen?

Päonien sind äußerst zäh und pflegeleicht. Sie versorgen sich selbst mit Stickstoff und können Jahrzehnte am selben Standort bleiben. Auch längere Hitze- und Trockenzeiten halten sie problemlos und ohne zusätzliche Wassergaben aus. Damit bringen sie alles mit, was eine Zukunftspflanze zu Zeiten des Klimawandels braucht.

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.