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Endlich Erfolg mit Kletterrosen. 10 bewährte Tipps.

Endlich Erfolg mit Kletterrosen. 10 bewährte Tipps.

Endlich Erfolg mit Kletterrosen. 10 bewährte Tipps.

Warum brauchen manche Kletterrosen so viel Zeit?

Kennen Sie Bedenkenträger? Ihre Argumente klingen überall gleich:

Mein Bedenkenträger ist einer, der sich nach all den Jahren, in denen wir IMMER einen Garten hatten, noch immer nicht vorstellen kann, das aus einem zarten Sämling eine Pflanze heranwachsen kann und aus einer wurzelnackten Rose mit drei unscheinbaren dünnen Trieben eine stattliche Kletterrose wird. Ich gebe ja gerne zu, dass es manchmal ein bisschen länger dauert, bis eben aus einem Röschen eine weit über mannshohe Kletterrose wird, aber ausgewachsene Menschen kommen auch „nur“ als winziges Baby zur Welt. Der Rest ist bekannt.

Kletterrose James Galway

Mein „Baby“ ist eine James Galway, eine englische Rose von David Austin, die durch die markante Form ihrer Blüte unverwechselbar ist. Man kann sie als Strauchrose erziehen und jedes Jahr in kurz und klein schneiden. Oder man kann sie einfach auch mal wachsen lassen. James Galway gehört zu den Leander-Rosen und hat fast stachellose lange Triebe, die sich, zumindest in den ersten Jahren, recht passabel um einen Obelisken herum führen lassen. Das sollte man auch rechtzeitig tun, denn tut man es nicht, wächst die Rose himmelhoch hinaus und lässt sich dann auch kaum noch biegen oder leiten.

Kletterrose James Galway würde ich inzwischen eher an eine flache Kletterhilfe pflanzen. Je älter sie wird, desto unbeugsamer wächst sie.

 

Wie wird ein Kümmerling zur Monster-Kletterrose?

Kletterrose James Galway kam im Herbst 2008 in meinen Garten und ja, sie tat sich anfangs etwas schwer. Vielleicht war nebenan Graham Thomas zu imposant für das Rosenbaby. Vielleicht lag es auch am Boden, ich weiß es nicht. Der Obelisk stand fürs Erste ziemlich nackig da. Dann las ich, man solle den, bis dahin einzigen Rosentrieb, bodentief abschneiden, gut düngen und abwarten. Das war im Frühling 2011 und danach war der Knoten geplatzt. James wuchs immer höher und immer höher. Mit dem Anbinden am Obelisken kam ich kaum hinterher. Eine zwischenzeitlich dort „geparkte“ Ghislaine De Feligonde musste 2012 wieder umziehen, denn der Platz am Obelisken wurde einfach viel zu knapp.

Zu zweit an einem Obelisken geht auf Dauer nicht gut: Kletterrosen James Galway und Ghislaine de Felingonde.

Inzwischen steht Kletterrose James Galway auf etwa drei Meter. Die genaue Höhe kann ich nicht sagen, der Obelisk (2,20 m) ist komplett zugewachsen und die langen Rosentriebe ragen weit darüber hinaus. Wie ich nach der Blüte den Sommerschnitt durchführen soll, ist mir noch ein Rätsel. Eine Leiter dort aufzustellen, ist leider unmöglich. Ein Riese muss her.

Das Ende der Geschichte lesen Sie im Schwesterblog „Mein Blumenbild des Tages“: James Galway will hoch hinaus.

10 Praxis-Tipps für vitale Rosen und Kletterosen:

  1. Lassen Sie sich nicht kirre machen. Ein Garten ist niemals fertig, sondern immer im Entstehen. Wenn etwas auf Anhieb nicht klappt, geben Sie nicht auf. Lesen Sie sich schlau. Egal ob Gartenbuch oder Gartenforum im Internet: Irgendjemand hat vermutlich Ähnliches im Garten erlebt und hält einen Tipp für Sie bereit. Oder fragen Sie die allwissende Tante Google.
  2. Für Kletterrosen gilt: Sie brauchen den richtigen Standort, Dünger und Zeit. Selbst der Kauf einer Containerrose spart nicht immer Zeit – im Gegenteil! Es gibt zwar durchaus Rosen, die auf Anhieb wie wild drauf los wachsen, danach sind sie aber oft kaum mehr zu stoppen. Nicht jeder hat den Platz für derart wüchsige Kletterrosen.
  3. Wenn eine Rose partout nicht in die Gänge kommen will: Graben Sie sie aus und gucken Sie nach, was los ist. Mag sein, dass knapp unter den Wurzeln eine Sperrschicht im Erdreich ist und die Rose deswegen nicht weiterkommt. Oder eine Wühlmaus hat an den Wurzeln genagt? Oder haben etwa Ameisen ein Nest unter die Rose gebaut? Dann müssen Sie auf jeden Fall zügig handeln.
  4. Manchmal schneidet das Etikett oder dessen Draht einen Rosentrieb ein. Bei einer Hochstammrose kann dies ihr vorzeitiges Ende sein. Lösen Sie deswegen immer das Etikett einer Rose, binden Sie es einfach an ein Stöckchen und stecken Sie dieses neben den Rosenstock in den Boden. So behalten Sie den Namen der Rose und nichts geht verloren.
  5. Ist mit den Wurzeln der Rose scheinbar alles in Ordnung, gibt’s zwei Möglichkeiten: Sie schneiden die Rose kräftig zurück und setzen sie dann entweder mit guter Rosenerde in einen großen Kübel und beobachten sie dort für eine Saison oder Sie pflanzen die Rose an einer anderen Stelle im Garten. In den meisten Fällen klappt es anschließend mit dem Wachsen und Gedeihen der Rose tadellos. Kann ja sein, dass der Standort rosenmüde war bzw. ist.
  6. Mit dem Umpflanzen müssen Sie übrigens nicht bis zum Herbst warten. Wenn der Jammer groß ist, holen Sie einfach Ihren Spaten und los! Wichtig ist nur, dass Sie die Rose nach dem Umpflanzen tief zurückschneiden, ausgiebig wässern und gut anhäufeln. Anhäufeln hilft gegen das Austrocknen der frisch gepflanzten Rose. Lassen Sie den kleinen Erdhügel mindestens sechs Wochen lang stehen. Ihre Rose wird es Ihnen rasch mit einem frischen Austrieb danken.
  7. Seien Sie mit Rosen nicht so zimperlich. Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose! Sie ist von Natur aus wehrhaft und kaum umzubringen – es sei denn mit Gift. Doch wer Vögel im Garten hat, braucht kein Gift. Die kleinen gefiederten Freunde halten Läuse, Raupen und andere Plagegeister zuverlässig in Schach.
  8. Gegen Mehltau und Sternrußtau hilft nur die richtige Sorten- und Standortwahl. Eine Rose die von Anfang an von Sternrußtau befallen ist, während andere Rosen drum herum gesund sind, muss leider weichen. Sie ist dann offensichtlich nicht gut genug. Zumindest nicht für diesen Standort. Wenn Sie ihr an anderer Stelle im Garten (schattiger oder sonniger) eine Chance geben möchten, tun sie es. Seien Sie ansonsten rigoros. Warum sich mit einer kränkelnden Rosensorte plagen, wenn es bei den Rosenzüchtern doch so viele gesunde und mindestens ebenso schöne Alternativen gibt.
  9. Rosen sind Starkzehrer und brauchen zwischen April (nach dem 1. Schnitt) und Ende Juni (nach oder während des 1. Flors) zwei bis drei Düngergaben. Meiner Erfahrung nach eignet sich guter organischer Dünger, beispielsweise Rosen-Azet hervorragend für gesunde, kräftig wachsende Rosen. Auch Aldi bietet inzwischen einen guten organischen Rosendünger an. Bislang konnte ich noch keinen Unterschied zum Markenprodukt feststellen.
  10. Wer seine Rosenlieblinge perfekt für einen harten Winter vorbereiten will, gönnt ihnen zusätzlich im August noch eine Gabe Patentkali bzw. Herbstdünger für Rosen. Patenkali verbessert die Winterhärte der Rosen.

 

Kletterrose Camelot von Tantau am Obelisken

„Mein Bedenkenträger“ schlägt inzwischen vor, einen zweiten Obelisken gleich nebenan zu stellen, damit James noch mehr Platz zum Wachsen und Blühen hat. Woher kommt nur diese plötzliche Zuversicht?

Weitere Rosenbilder, die Lust auf noch mehr Rosen im Garten machen.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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