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Madonnenlilie, paradiesisch schön, edel & extravagant

Madonnenlilie, Lilium Candidum, weiße Lilie mit Knospe und Blüte

Madonnenlilie, Lilium Candidum, weiße Lilie mit Knospe und Blüte

Die Madonnenlilie, botanisch Lilium candidum, ist unter den Lilien in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. Sie wird völlig anders als andere Lilien und zu einer anderen Zeit gepflanzt, Ihre Blattrosette erscheint bereits im Herbst und ist wintergrün. Die reinweißen riesigen Blüten stehen in der Sprache der Blumen für Reinheit, Vergänglichkeit, Fruchtbarkeit und sind nach christlicher Lehre ein Symbol der Jungfrau Maria. So viele Attribute für nur eine Pflanze, womit hat sie das nur verdient? Lohnt es sich, Lilium candidum einen besonders attraktiven Platz in Ihrem Paradies auf Erden einzurichten? Ja, unbedingt!

Weiße Lilie, extravagant, edel, mystisch schön | Video

 

Wie sehen Madonnenlilien aus?

Vorsicht vor Blütenstaub! Er geht aus Kleidung beim Waschen kaum raus. Auch Möbel sollten sie vor Blütenstaub schützen. Wer Madonnenlilien in eine Vase stellen möchte entfernt zuvor die Staubgefäße. Sicher ist sicher.
Aber schöner wirken die prächtigen Lilien ohnehin in ihrer natürlichen Umgebung – im Garten.

Weiße Madonnenlilie vor Hibiskus Blue Birch im Hintergrund. Bei kühler Witterung und beim Verwelken werden die Blüten rosa angehaucht.

Madonnenlilien pflanzen: was ist wichtig?

Wann ist Pflanzzeit?

August bis Ende September, je nachdem, wann Sie die Zwiebeln bekommen. Denn das wird immer schwieriger. Die Bestände sind rar, Lilium candidum-Zwiebeln sind relativ teuer und immer mehr Blumenzwiebelzüchter streichen sie aus dem Sortiment. Ersatzweise bieten sie Chinesischen Königslilien an, die einfacher zu kultivieren und wohl auch zu vermehren sind.

Tipp: Bestellen Sie Madonnenlilien bei einem seriösen Blumenzwiebelhändler oder Staudengärtnerei vor, seien Sie geduldig und hoffen Sie das Beste.

Lilium Candidum blüht im August und öffnet bei kühler Witterung nur langsam ihre Blüte

Madonnenlilie: Standort und Boden

Anders als viele andere Lilien bevorzugt die Madonnenlilie einen sonnigen, hellen Standort, aber ohne direkte, pralle Mittagssonne. Sie gedeiht auch im lichten Halbschatten, treibt dort allerdings meist weniger Blüten.

Der Boden sollte nährstoffreich sein, gerne kalkhaltig, tiefgründig und auf alle Fälle ohne Staunässe.

Richtig pflegen, gießen und düngen

Wächst sie auch im Pflanzkübel?

Ja. Madonnenlilien gelingen auch im Pflanzkübel. Sie blühen ja nur für kurze Zeit im Juni bis Juli. In einem mobilen Pflanzkübel rücken Sie die prächtigen Blumen ganz einfach dicht an die Terrasse.

Madonnenlilie schneiden nach der Blüte?

Schneiden Sie den verblühten Blütenstand direkt nach dem Verblühen knapp oberhalb des obersten Blattpaares ab. Lassen Sie jedoch den Blütenstiel solange stehen, bis alle Blätter verwelkt sind. Das geschieht von ganz alleine bis zum Herbst. Die Pflanze braucht die Energie, lagert sie in ihr Speicherorgan (die Zwiebel) und sorgt so für noch mehr Blütenpracht im kommenden Jahr.

Lilium Candidum trägt enorm große Staubgefäße. Lilien sind Trachtpflanzen, also Futterpflanzen für Wildbienen und Honigbienen.

 

Wie duften Madonnenlilien?

Lilium candidum duftet sehr angenehm. Insbesondere in der Dämmerung verströmt sie einen süßen, würzigen, fruchtigen, frisch-säuerlichen Duft.
Lilienzeit ist Duftzeit im Garten!

Was tun wenn eine Madonnenlilie nicht blüht?

Bleiben Sie entspannt und geduldig. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Lilium candidum ein oder zwei Jahre braucht, um das erste Mal zu blühen. Zuvor wächst nur ein Stiel mit Blättern – ohne Knospen oder Blüten. Warten lohnt sich trotzdem.

Ist Lilium candidum winterfest?

Ja, obwohl sie ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet stammt, ist die Madonnenlilie hierzulande ausreichend winterhart.
In einer sehr kalten Region oder bei einem ungünstigen Standort können sie die wintergrüne Blattrosette im Spätherbst dennoch mit Reisig vor kalten Winden oder Barfrösten schützen.

Madonnenlilie vermehren?

Sie können einzelne Schuppen von der Zwiebel lösen, in Anzuchterde stecken und so vermehren. Das geht am besten in einem kalten Frühbeetkasten. Aber bis daraus neue blühfähige Lilien werden, dauert es 2-5 Jahre.

Einfacher ist es, Lilien sich selbst zu überlassen. Rund um die Mutterzwiebel entstehen im Laufe der Zeit Tochterzwiebeln, die dann munter austreiben und ihre Mutter mit weiteren, anfangs kleineren Blütenkränzen zu begleiten. Seien Sie geduldig mit Lilien, sie brauchen Zeit, sich im Garten zu etablieren und von selbst zu vermehren.

Welche Pflanzpartner?

Nicht alle Lilien sind Diven, aber ihre Schönheit kommt am besten mit genügend Abstand zu anderen Stauden, Gräsern oder Rosen zur Geltung. Geeignete Begleitpflanzen sind beispielsweise:

Phlox, Flammenblume, dankbare Sommerstaude, die mit genügend Abstand auch gut zur Madonnenlilie passt..

Rosa Taglilie mit gewelltem Blattrand begleiten Lilium Candidum im romantischen Garten

Sind Lilien insektenfreundlich?

Ja, Lilien sind sogenannte Trachtpflanzen / Futterpflanzen und liefern reichlich Pollen, Nektar und Honigtau für Wildbienen und Honigbienen.

Sind Lilien giftig?

Nein. Allerdings reagieren empfindliche Menschen auf den starken Duft mit Kopfschmerzen. Lassen Sie die Lilien im Garten und alles bleibt gut.

Welche Krankheiten oder Schädlinge kommen vor?

Tipp: Richten Sie Ihren Garten vogelfreundlich ein. Vögel beseitigen Lilienhähnchen, kleine Schnecken, Raupen, Blattläuse und viele andere lästige Schädlinge.

Madonnenlilien sind Friedhofs- oder Todesblumen. Stimmt das?

In der Sprache der Blumen steht die Madonnenlilie für Reinheit und Vergänglichkeit. Hinzu kommt die Christliche Symbolik. Diese Attribute lassen Trauernde zu weißen Lilien greifen, so hat die Madonnenlilie wohl auch ihren Ruf als Todesblume abbekommen. Lassen Sie sich dadurch jedoch nicht in die Irre leiten. Weiße Lilien wirken in erster Linie elegant, extravagant und sind zudem als Schnittblume recht kostspielig.

Wer kann, der kann und will anderen Trauernden sicher nicht nur Anteilnahme bekunden. Einen Strauß weiße Lilien muss man sich leisten können und auch wollen – aus welchen Gründen auch immer.

 

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.

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