Thunbergs Buschklee, botanisch Lespedeza thunbergii, ist ein spät blühender Zierstrauch. Seine Heimat liegt in Südostasien: China, Nepal, Japan, aber auch in Australien und Nordamerika ist auffallend der schöne Halbstrauch zu Hause. Er gehört zu den Schmetterlingsblütlern bzw. zur Familie der Hülsenfrüchtler.
Wie alle Hülsenfrüchtler, z. B. Lupinen, Wicken oder Bohnen, speichert Buschklee Stickstoff aus der Luft und bindet ihn in Knöllchen entlang der Wurzeln. Dadurch hat das Gehölz einen Standortvorteil gegenüber Nachbarpflanzen, die auf größere Düngergaben angewiesen sind.
Alternative Namen des Laubgehölzes sind Roter oder Großblumiger Buschklee.
Was ist das Besondere an Thunbergs Buschklee?
Buschklee ist ein pflegeleichter Halbstrauch, der ab Ende August bis zum ersten Frost blüht und damit im Herbst reichlich Nektar und Pollen für Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge liefert.
Das zierliche Laubgehölz gefällt durch seinen bogig überhängenden Wuchs und purpur Blüten, die in langen Trauben entlang der Zweige sitzen. Der Zierstrauch schwingt sich elegant über Mauerkronen, begleitet Gartentreppen, begrünt und sichert durch breit verlaufende Wurzeln Hangbeete und Böschungen und bleibt vom Austrieb im Mai über die gesamte Gartensaison hinweg bis hin zur Blüte im Spätsommer und Herbst immer schön grün und äußerst attraktiv.
Lespedeza fällt optisch sehr angenehm im Garten auf. Einmal durch den eleganten Wuchs und noch mehr durch seine späte Blütezeit. Am richtigen Standort richtig in Szene gesetzt passt er gut in den romantischen und/oder naturnahen Garten.
Wie groß wird Roter Buschklee?
Die Zweige werden etwa 150 bis 200 cm lang, der ganze Strauch wird etwa ebenso breit. Die Zweige wachsen zunächst senkrecht in die Höhe und fallen dann irgendwann bogig über. Wer möchte, kann durch beigestellte Mondstützen rund um die Basis den Wuchs noch eine Weile in die Höhe lenken, bevor die Zweige endgültig wallen dürfen. Dadurch schaffen Sie, zumindest im Frühling, noch ein bisschen Platz für niedrige Begleitpflanzen.
Düngen: Wie, wann und womit?
Der schöne Zierstrauch blüht überreich und braucht dafür entsprechend Nahrung. Düngen Sie daher einmal im Frühling (März/April) und eine zweite, kleinere Dosis mit organisch-mineralischen Stauden- oder Gehölzdünger Mitte bis Ende Juni. Verwenden Sie bitte kein Blaukorn, weil er vorwiegend Stickstoff liefern, der zwar für Blattmasse sorgt, aber die Triebe schwächt.
Kompost, Hornspäne und Langzeitdünger sind dagegen im Frühling brauchbare Alternativen zu o. g. Staudendünger.
Welcher Standort und Boden ist richtig?
Thunbergs Buschklee braucht einen vollsonnigen Standort und einen gut drainierten, tiefgründigen, kalkarmen Boden. Der Strauch liebt Wärme, ein geschützter Standort oder vor einer Südmauer sind ideal.
Allerdings wächst Thunbergs Buschklee auch in großen Pflanzgefäßen, sofern er dort ausreichend mit Wasser versorgt wird. Staunässe wird nicht vertragen.
Buschklee pflegen. Was ist wichtig?
Der Zierstrauch braucht selbst im Hochsommer relativ wenig Wasser und verträgt Hitze ausgesprochen gut. Die Hitze- und Trockensommer der letzten Jahre hat mein Buschklee sehr gut gemeistert.
Gießen Sie dennoch bei lang anhaltender Trockenheit, sonst quittiert der Busch Wasserstress mit gelben Blättern. Durst zeigt er deutlich durch zusammen geklappte Blätter an.
Braucht Buschklee Winterschutz?
Ja, aber nur in sehr rauen Lagen. Bei mir in Oberfranken hat er minus 22 Grad problemlos überstanden und ist im Frühling wieder frisch und munter ausgetrieben.
Winterschutz ist allerdings dann wichtig, wenn der Busch erst im Herbst gepflanzt wird. Gut etablierte Pflanzen kommen in der Regel ohne Winterschutz aus.
Lespedeza in Kübelkultur überwintert dagegen besser in einem frostfreien Raum (Garage, Schuppen, Keller, Dachboden), der auch dunkel sein kann, denn der Strauch wirft zum Winter hin alle Blätter ab und wird im Frühling ohnehin zurückgeschnitten.
Thunbergs Buschklee schneiden: wann und wie?
Schneiden Sie die langen alten Triebe des Vorjahres im zeitigen Frühling knapp über dem Boden ab. Buschklee blüht am einjährigen Holz und treibt nach dem Schnitt rasch wieder aus und blüht im gleichen Jahr.
Wie wird Lespedeza thunbergii vermehrt?
Durch Samen oder Stecklinge von jungen, halbreifen Trieben. Mitte Juni ist der beste Zeitpunkt zum Schneiden der Stecklinge.
Ist Buschklee giftig?
Die Dosis macht das Gift.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BvL) kann Lespedaza mangels ausreichender Daten noch nicht abschließend beurteilen.
Thunbergs Buschklee ist eine Heilpflanze, was mitunter ja das Gleiche wie eine Giftpflanze sein kann.
In der alternativen Tierheilkunde wird Lespedeza bei Katzen und Hunden mit Nierenerkrankungen verwendet. Er wirkt leicht harntreibend und kann den Harnstoffgehalt im Blut senken.
Lesspedeza thunbergii enthält Flavonoide, Orientin und Iso-Orientin. Diese natürlich vorkommenden, glycosilierten Flavonoide sind auch in Mönchspfeffer, Lein, Hanf, Buchweizen, Rooibos und anderen Pflanzen enthalten. Die Stoffe wirkt entzündungshemmend und antioxidativ.
Bitte verwenden/essen Sie keinen Lespedeza aus dem Garten, egal für was. Wenn tatsächlich nötig, lassen Sie sich von dem Arzt oder Apotheker Ihres Vertrauens beraten. Reines Lespedeza-Extrakt gibt in der Apotheke.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.