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Milchsterne, pflegeleichte Frühlingsblumen zum Verwildern

Kleiner Breitblättriger Milchstern,, Ornithogalum balansae

Kleiner Breitblättriger Milchstern,, Ornithogalum balansae

Milchsterne kommen, um zu bleiben

Einmal Milchsterne im Garten, immer Milchsterne im Garten und jedes Jahr werden es mehr. Ich kann durchaus verstehen, dass der Milchstern auch Gärtnerschreck oder Gärtnertod genannt wird, aber auch Stern von Bethlehem oder Vogelmilch. Das robuste Zwiebelgewächs vermehrt sich an manchen Standorten ungehemmt und ist nicht tot zu kriegen. Dennoch möchte ich eine Lanze für den hübschen Milchstern brechen:

Nickender Milchstern ist ein pflegeleichter Selbstläufer

Nickender Milchstern, Ornithogalum nutans, wächst hier im Frauenmantel und wird nach der Blüte von den großen Blättern der Staude auch perfekt zugedeckt.

Nickender Milchstern (Ornithogalum nutans) ist pflegeleicht, blüht zuverlässig zwischen April und Mai und wird etwa 25-30 cm hoch. Er braucht kaum Platz im Beet, weil er sich immer irgendwo dazwischen klemmt. Seine Pflanzpartner sucht er sich dabei zielsicher selber aus. Zwischen Tulpen, Frauenmantel, Storchschnabel, Akeleien, Pfingstveilchen, im Teppich- oder Polstersedum und zwischen frisch austreibenden Stauden macht er sich gut. Zeigt dabei nur seine weißen Doldenblüten und lässt sein grasartiges, bald welkendes Laub, von anderen kaschieren. Eine saubere Lösung für jedes Blumenbeet!

Kleiner Breitblättriger Milchstern, ein funkelnder Juwel

Kleiner Breitblättriger Milchstern,, Ornithogalum balansae, Frühlingsblume zum Verwildern

Der kleine Bruder des Nickenden Milchsterns trägt breite Blätter und heißt entsprechend Breitblättriger Milchstern, bot. Ornithogalum balansa. Er benimmt sich im Garten sehr viel manierlicher, blüht schon ab März und ist ein unübersehbarer Zwerg, der kaum 10 cm hoch wird. Seine schneeweißen Blüten glänzen in der Sonne. Breitblättriger Milchstern vermehrt sich, wie sein großer Bruder, durch Selbstaussaat und Tochterzwiebeln, wenn auch weniger invasiv.

Kleiner Breitblättriger Milchstern | Video

Sein bester Standort liegt im Vordergrund von Beeten und in Steingärten. Die Pflanze zieht sich nach der Blüte bald zurück und überrascht dann erst wieder im nächsten Jahr mit seinen attraktiven weißen Sternblüten.

Ist der Milchstern eine Bienenpflanze?

Ja! Gerade wenn im März noch wenig blüht, bietet der Kleinblättrige Milchstern reichlich Bienenfutter (Pollen und Nektar). Gleiches gilt für den Stern von Bethlehem, wenn auch etwas später. Wildbienen nehmen alles, was kommt bzw. blüht.

Sind Milchsterne giftig?

Ja. Aber das bedeutet nicht, dass Sie nun versuchen sollten, Ornithogalum im Garten auszumerzen. Das wird Ihnen ohnehin nicht gelingen. Denn die Pflanze vermehrt sich stark durch Brutzwiebeln und Samen.

Milchsterne nicht pflücken, nicht essen und bitte klären Sie Kinder frühzeitig auf.

Sie wissen schon: Nur wenn Kinder lernen, welche Pflanzen giftig sind, werden sie diese nur mit den Augen betrachten – anstatt mit den Händen. Und nur wenn ein Kind beizeiten lernt, nichts in den Mund oder in die Hand zu nehmen, was ihnen von wissenden/erfahrenen Eltern erlaubt oder gegeben wurde, ist es vor der zufälligen Einnahme von Giftpflanzen geschützt. Erziehungsmodus aus.

Wie werden Milchsterne gepflegt?

Gar nicht. Der Milchstern kümmert sich gerne um sich selbst. Blüht plötzlich und unerwartet irgendwo. Verblüht wieder und gleichzeitig welkt auch schon das lange, grasartige Laub. Wenn es stört, ziehen Sie es einfach heraus. Mit Handschuhen! Im Boden bleiben immer genügend Mutter- und Tochterzwiebeln zurück, die im kommenden Jahr für noch mehr weiße Sternblüten sorgen.

NIckende Milchsterne tauchen plötzlich auf und verschwinden dann wieder – bis nächstes Jahr

Wie kommt der Milchstern in den Garten?

Wahrscheinlich von alleine, als Zugabe beim Kauf irgendeiner Staude oder Sommerblume im Topf. So war es jedenfalls bei mir. In gut sortierten Staudengärtnereien oder im Blumenzwiebelhandel können Sie die Blumenzwiebeln aber auch im Herbst kaufen und setzen. Wobei es unterschiedliche Sorten gibt. Der niedrige, nicht annähernd so invasive Breitblättrige Milchstern blüht bereits im März und bietet Bienen reichlich Nahrung. Er passt wunderbar in den Vordergrund von Beeten, neben Krokussen, Lenzrosen, Puschkinien, Skilla und den ersten botanischen Tulpen.

Breitblättriger Milchstern bleibt klein und ist nicht so invasiv, wie der später blühende Nickende Milchstern.

Welchen Standort mögen Milchsterne?

Wie alle Zwiebelgewächse, braucht der Milchstern einen durchlässigen Boden ohne Staunässe. Ansonsten ist er völlig anspruchslos.

  • Nickender Milchstern blüht nur wenn die Sonne scheint. Regnet es oder ist der Himmel grau verhangen, bleiben seine Blüten fest geschlossen.
  • Breitblättriger Milchstern ist diesbezüglich nicht so pingelig. Ein paar Regentropfen oder ein wolkenverhangener Himmel machen ihm nicht so viel aus. Er blüht trotzdem.

Stern von Bethlehem zwischen Krokus, Storchschnabel und Taglilie

Inspiration Frühlings-Blumenbilder

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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