Polsterstauden braucht jeder Garten. Egal ob in einer Trockenmauer, am Gartenweg entlang, im Steingarten, Naturgarten oder an schwer zugänglichen Stellen gepflanzt: Die genügsamen Bodendecker sehen immer gut aus und erfüllen viele Aufgaben. Dazu gehört es auch, Bienen im zeitigen Frühling zu ernähren. Grund genug, die 12 besten Polsterstauden vorzustellen. Tipps zu Pflege und Vermehrung gibt’s obendrein. Los geht’s:

Meine schönsten Polsterpflanzen für extreme Standorte | Video

Was sind Polsterstauden?

Polsterstauden sind mehrjährige Bodendecker, die sich wie ein Teppich über den Boden legen oder eine Mauer hinunter wallen. Manche werden kaum fünf Zentimeter hoch, andere zur Blütezeit etwa 30 cm. Die Stauden sind winterhart und viele von ihnen auch immergrün.

Steinkraut, Felsen-Steinkraut, macht sich ungefragt im Pflaster breit

Steinkraut, Felsen-Steinkraut, macht sich ungefragt im Pflaster breit. Sein Name ist Programm.

Warum Polsterstauden? 11 gute Gründe:

  1. Polsterstauden sind Bodendecker und schützen vor Erosion. Das ist gerade in Hanglagen und an abschüssigen Beeten wichtig.
  2. Sie begrünen Trockenmauern und Betonpflanzsteine dauerhaft.
  3. Sie brauchen auch bei lang anhaltender Trockenheit keine zusätzliche Bewässerung.
  4. Sie halten extreme Standorte mit Hitze, Wind, karger Boden, Wind und volle Sonne problemlos aus. Polsterstauden können Klimawandel!
  5. Sie blühen früh, überreich und nähren mit Nektar und Pollen viele Bienen, Hummeln und andere Insekten.
  6. Polsterstauden unterdrücken Unkraut.
  7. Sie helfen, Gartenwege sauber zu halten.
  8. Sie sind genügsame Begleiter für Rosen und Stauden.
  9. Sie halten den Beetrand sauber und schön.
  10. Sie machen mühelos viel Fläche zu.
  11. Die meisten Polsterstauden sind immergrün und daher das ganze Jahr über attraktiv.
Polsterstauden. Die 12 besten Bodendecker für die Sonne. | Die besten 12 Polsterstauden pflanzen, vermehren, richtig pflegen und Besonderheiten. Dazu 11 Gründe, warum diese anspruchslosen Bodendecker jeden Garten bereichern.

Polsterstaude Niedrige Nachtkerze Missouri wächst und blüht, wo andere Pflanzen sich schwertun.

Wann ist die Blütezeit?

Polsterstauden blühen schon früh im Jahr. Meist erscheinen ihre leuchtend bunten Blüten schon im April, zusammen mit Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und anderen Frühlingsblumen. Sie verwandeln den Garten dann in ein leuchtend buntes Blütenmeer.
Einige Polsterstauden, wie Teppichsedum, Sedum alba, Goldsedum blühen dagegen erst im Laufe des Sommers. Bei guter Pflege (rechtzeitiger Rückschnitt) blühen manche auch ein zweites Mal. Schleifenblume Iberis und Blaukissen gehören dazu.

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Blaukissen überspielt Stufen und Kanten und hilft nach einem Regenguss die Treppe sauber zu halten

Wann ist die beste Pflanzzeit?

Im Frühjahr blühende Stauden werden am besten im Herbst gepflanzt. Nicht zu spät, damit sie noch Zeit genug haben, anzuwachsen. Setzen Sie 3-5 Pflanzen aus der Staudengärtnerei mit etwas Abstand neben einander und gießen Sie sie an.
Teppichsedum, Goldsedum, Sedum alba und andere Varianten des bekannten Mauerpfeffers können Sie während der gesamten Gartensaison pflanzen. Sie sind so robust, dass sie jedes Umsetzen, Teilen und Pflanzen zu jeder Zeit klaglos mitmachen.

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Felsensteinkraut wallt eine Trockenmauer hinunter

Welcher Standort ist richtig?

Die meisten dieser Bodendecker mögen es warm, sonnig und bevorzugen gut drainierten Boden, der gerne kiesig-lehmig bis sandig und kalkhaltig sein kann. Wasser muss immer gut abfließen können. Damit sind Polsterstauden ideal zum Befestigen abschüssiger Terrassenbeete und andere Hangbeete.

Ausnahme: Pfingst-Veilchen. Sie bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte, nehmen dort aber jeden normalen Gartenboden freudig an. Dort halten Sie Unkraut fern und erleichtern so manches mehr.

Wie werden Polsterpflanzen gepflegt?

Polsterstauden sind genügsame Pflanzen. Nur nach der Blüte brauchen Sie einmal eine pflegende Hand: Schneiden Sie zeitnah nach der Blüte alle Blüten ab und düngen Sie anschließend 1x mit einem flüssigen Blumendünger.

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Goldsedum, genügsamer Bodendecker, blüht im Mai. Bienen lieben dieses Dickblattgewächs aus der Familie der Fetthennen.

Wie und wann werden Polsterstauden geschnitten?

Als Faustregel gilt: Schneiden Sie zeitnah alles Verblühte ab. Manchmal noch mehr:

  • Blaukissen schneiden Sie radikal eine Handbreit über den Boden ab. Das Kraut sieht zu diesem Zeitpunkt erschreckend trocken aus. Doch keine Sorge, es treibt umgehend wieder aus.
  • Auch beim Steinkraut müssen alle Blütenstände ab. Nur Mut, schneiden Sie die Pflanze auf 5-10 cm zurück und sie treibt schon bald wieder aus.
  • Gleiches gilt für den Blut-Storchschnabel: Einfach knapp über den Boden abschneiden und gut ist. Eine gute Gelegenheit, die Pflanzen zu teilen und die gewonnenen Teile woanders hin zu setzen.
  • Bei Teppichsedum, Goldsedum oder Sedum alba warten Sie einfach, bis die Blüten richtig trocken geworden sind. Sie lassen sich dann schnell und einfach abbrechen. Den Rest holen sich die Vögel.
  • Bei Pfingst-Nelken, Heidenelken oder Gras-Nelken schneiden sie nur die Blütenstängel ganz unten ab. Das Polster selbst kann bleiben, wie es ist.

Wie werden sie vermehrt?

Viele der genannten Bodendecker vermehren sich von ganz alleine, wenn man sie lässt. Bleibt Verblühtes stehen, fliegen die Samen nicht weit und dort wachsen dann Jungpflanzen, die Sie nur rechtzeitig vor dem Jäten erkennen müssen.

  • Sehr vermehrungsfreudig sind Blaukissen, Pfingst-Veilchen, Steinkraut und Walzen-Wolfsmilch.
  • Teppichsedum bildet mit der Zeit große Polster, die sie gut teilen und versetzen können. Sedum alba benötigt nur ein, zwei Sprosse, um irgendwo auf Nichts eine komplett neue Pflanze zu bilden.
  • Pfingst-Veilchen vermehren sich gut durch Samen, aber man kann sie auch beliebig oft teilen. Die Pflanzen bilden sehr schnell einen großen Bestand und decken enorm viel Fläche in kürzester Zeit ab. Bester Zeitpunkt dafür ist im Herbst.
  • Pfingst-Nelken und Polster-Nelken wachsen nur langsam. Wenn ihre Polster von innen verkahlen, sollte man die Pflanzen komplett aufnehmen, zurückschneiden und vorsichtig auseinander ziehen. So gewinnen Sie Teilstücke, die in frische Erde gesetzt, zu vitalen, neuen Pflanzen heranwachsen. Beste Zeit dafür ist direkt nach der Blüte oder im Herbst.
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Die Polster-Nelke blüht mehrfach, wenn man das Verblühte zeitnah ausknipst.

Warum lassen sich manche dieser Bodendecker nicht teilen?

Einige Polsterpflanzen haben Pfahlwurzeln oder bilden lange Bodentriebe, ohne dabei neue Wurzeln zu bilden.

  • Steinkraut, bot. Alyssum, können Sie nicht teilen. Aber die Pflanze erhält und vermehrt sich durch Samenflug, wenn man sie lässt.
  • Schleifenblume, bot. Iberis, sät sich gelegentlich aus. Ansonsten können Sie die schöne Pflanze leider kaum teilen.
  • Blaukissen kann man leider auch nicht teilen. Legen Sie Verblühtes an eine Stelle ins Beet, wo sie gerne junge Blaukissen hätten. Streuen Sie ein bisschen Blumenerde darüber und warten Sie einfach ab. Diese Vermehrungsmethode klappt vorzüglich, so wie bei Hornveilchen.
  • Walzen-Wolfsmilch hat Pfahlwurzeln, lässt sich auch nicht teilen, vermehrt sich aber zuverlässig durch Selbst-Aussaat, ohne lästig zu werden.

Sind Polsterstauden winterhart?

Ja!
Die meisten der genannten Pflanzen stammen ursprünglich aus Gebirgsregionen. Sie halten extreme Bedingungen, wie Hitze, Trockenheit, Wind aber auch Frost klaglos aus.

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Grasnelke, Polsterstaude mit hübschen Knopfblüten.

Meine 12 besten Polsterstauden

  • Steinkraut, Alyssum. Der Name ist Programm. Hart im Nehmen, blüht gelb in dicht hängenden Rispen. Leider kann man es nicht teilen. Legen Sie verblühte, reife Samenstände an eine gut vorbereitete Stelle im Beet und es wachsen dort bald junge Pflanzen heran.
  • Polster-Nachtkerze. Absolut genügsam. Duftet süß und lockt Nachtfalter an. Putzen Sie die Polster-Nachtkerze zeitnah aus (Verblühtes abschneiden) und es blüht im Sommer wochenlang.
  • Grasnelke, bot. Armeria maritima. Leider etwas kurzlebig aber doch sehr hübsch. Die Grasnelke remontiert, blüht also bei guter Pflege zweimal im Jahr.
  • Schleifenblume, bot. Iberis. Bildet mit den Jahren sehr große Polster. Rückschnitt nach der Blüte fördert einen zweiten Flor im Spätsommer und / oder Herbst.
  • Blaukissen, bot. Aubrieta. Gibt es auch mit violetten oder roten Blüten. Blaukissen sind echte Klassiker in der Trockenmauer oder im Steingarten.
  • Walzen-Wolfsmilch, bot. Euphorbia myrsinetes, Expertin für extrem magere und trockene, heiße Standorte. Vermeiden Sie Kontakt mit der milchigen Flüssigkeit. Sie entsteht, sobald ein Pflanzenteil verletzt wird oder beim Schnitt. Der Pflanzensaft ist giftig, wie bei allen Wolfsmilch-Gewächsen und ist hochallergen. Bitte nur mit Handschuhen schneiden.
  • Pfingst-Nelke bot. Dianthus gratianopolitanus, bildet dichte, grau bereifte Horste, die an Gras erinnern. Ihre Blüten eignen sich gut für den Vasenschnitt.
  • Polsterphlox. Wo es Polsterphlox gefällt, bildet es große, flache Polster mit hübschen, manchmal zweifarbigen Blüten. Anderswo wächst Polsterphlox, so wie seine großen Schwestern, eher spärlich. Es ist ein Phänomen. Fragen Sie in der Staudengärtnerei nach empfehlenswerten Sorten für ihre Region.
  • Blut-Storchschnabel. Hervorragender Bodendecker für extreme sonnige, trockene, windige, magere Standorte. Kommt auch in Betonpflanzsteinen bestens zurecht. Lässt sich sehr gut durch Teilen vermehren und blüht bei rechtzeitigem Schnitt auch zweimal im Jahr.
  • Teppichsedum / Goldsedum / Sedum alba / Scharfer Mauerpfeffer. Nur Gutes über die vielseitigen, heimischen Fetthennen. Nebenan gleich mehr zu diesen großartigen Bodendeckern.
  • Teppich-Glockenblume, Campanula, treibt Ausläufer und bildet bald dichte Polster. Die Pflanze ist sehr genügsam, und treibt nach einem Rückschnitt nach der Blüte bald wieder aus. Sie trägt hübsche blaue Glöckchenblüten zweimal im Jahr. Im Handel findet man blühende Exemplare schon im Februar (Valentinstag). Nach den Eisheiligen kann man sie in den Garten pflanzen und hat jahrelang Freude an und mit ihr.
  • Pfingst-Veilchen. Die Geheimwaffe gegen Unkraut! Pfingstveilchen bilden mit ihrem harten Wurzelwerk dichte Barrieren. Da kommt kein Unkraut durch. Selbst Löwenzahn hat so seine Mühe. Pflanzen Sie Pfingstveilchen überall, wo sie schlecht mit der Hacke drankommen und Unkraut erfolgreich unterdrücken möchten. Beispielsweise unter / vor Hecken oder Kletterrosen.
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Kleiner Blutstorchschnabel (rechts im Bild), ist ein exzellenter Bodendecker für extrem sonnige und trockene Standorte.

Besteht Schneckengefahr?

Schnecken fressen keine Polsterstauden, aber sie verstecken sich tagsüber gerne in der Schleifenblume / Iberis. Dort kann man die Viecher dann ganz einfach erwischen.
Ausnahme Pfingstveilchen. Sie werden gelegentlich von Schnecken gefressen, viel ärgerlicher sind dort dagegen Dickmaulrüssler.

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Walzen-Wolfsmilch sät sich gerne selber aus. Vor einer Stufe fand er noch Platz in einer Fuge.

Welche Krankheiten können auftreten?

Polsterstauden sind absolut robust. Krankheiten tauchen meiner langjährigen Erfahrung nach, nicht auf. Immer vorausgesetzt, der Standort passt.

Fazit: Pflanzen Sie Polsterstauden, je mehr, desto besser. Die Bodendecker erleichtern das Gärtnern, halten Unkraut in Schach, nähren Bienen und andere Insekten. Zudem verwandeln sie den Garten im Frühling in ein Blütenmeer. Einmal gepflanzt, und die Freude an diesen Bodendeckern wächst Jahr für Jahr. Genießen Sie es.

Entdecken Sie weitere schöne Frühlingsblumen in meinem Garten

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.