Das Sonnenauge, bot. Heliopsis, begeistert alle. Warum? Weil sie den ganzen Sommer über blüht und auch bei Hitze damit nicht nachlässt. Das ist schon erstaunlich, denn viele andere Stauden und Sommerblumen stellten in den vergangenen Hitzejahren das Blühen ein oder bleiben ihrem normalen Wachstum weit zurück. Nicht so die großartige Heliopsis. Die imposante Prachtstaude blüht unermüdlich von Juli bis Ende September, solange nur der Boden nahrhaft ist und auch während Hitzeperioden nicht völlig austrocknet.

Prachtstaude Sonnenauge, Heliopsis | Video

Warum Heliopsis, das Sonnenauge pflanzen?

Heliopsis bilden imposante Blütenbüsche. Manche Sorten bleiben nur etwa 70 cm klein, andere knacken in guten Jahren sogar die 140 cm-Marke. Meine H. helianthoides var. Scabra ‚Venus‘ schafft gut 140 cm und sieht einfach wunderbar aus. Die Fernwirkung ihrer zahlreichen sonnengelben ungefüllten Blüten ist enorm. Die Staude setzt wie ein gigantischer Blumenstrauß weithin leuchtende, sonnige Akzente ins Blumenbeet.

Es gibt Sonnenaugen mit gefüllten und ungefüllten Blüten. Eine gut sortierte Staudengärtnerei führt sicher verschiedene Sorten, fragen Sie und lassen Sie sich beraten. Oder fragen Sie eine Gartenfreundin im Herbst oder im Frühling nach einem Ableger. Auf diese Weise habe ich meine Pflanze auch bekommen, worüber ich mich jedes Jahr aufs Neue freue.

Welchen Standort braucht die Prachtstaude?

  • Gut genährter Gartenboden, gerne auch Lehmboden
  • Sonnige bis halbschattige Lage

Meiner Erfahrung nach wächst Heliopsis hervorragend in einem halbschattigen West- oder Ostbeet. In voller Südlage braucht die Staude, im Gegensatz dazu, wesentlich mehr Wasser.
In einem mageren, kiesigen Boden kümmert die Pflanze, blüht weniger und welkt vorzeitig, trotz regelmäßiger Wassergaben.

Wie wird die Staude gepflegt?

  • Schneiden Sie im Spätherbst, Winter oder im Vorfrühling alle Blütenstiele bodennah ab.
  • Düngen Sie einmal im März und ein zweites Mal Mitte Juni mit einem guten Staudendünger, Kompost oder mit Hornspänen. Verwenden Sie kein Blaukorn.
  • Schneiden Sie zeitnah und regelmäßig Verblühtes ab. Dadurch entwickeln sich den ganzen Sommer über zahlreiche neue Knospen und Blüten aus den Seitentrieben heraus.

Sollte man Heliopsis stützen?

Das kommt auf Standort (windig, Hanglage) und die vorgenommene Düngung an. Ich lasse die Prachtstaude in ein quer liegendes, großes, dunkelgrünes Staudengitter aus Metall hineinwachsen. Das Gitter ist später unsichtbar. Ein ähnliches Gitter verwende ich auch für Hortensie Annabelle. Ein paar Mondstützen um die Staude herum gestellt, hält die starken Blütenstiele ebenfalls beisammen. Im Grunde genommen ist das Sonnenauge in ebenen Beeten jedoch sehr standfest und braucht dort auch keine Stützen – wohl aber ausreichend Platz, um sich zu entfalten.

Bekommt die Pflanze jedoch zu viel Stickstoff (z. B. durch Blaukorn), werden die Triebe weich und verlieren an Standfestigkeit. Düngen Sie daher besser mit einem ausgewogenen, guten Staudendünger oder mit Hornspänen. Achten Sie dabei unbedingt auf die Mengenangaben auf der Packung.

Wenn Sie haben, geben Sie im Herbst oder Frühling eine Schaufel Kompost auf den Wurzelbereich.

Sonnengelbe Blüten locken zahlreiche Bienen an

H. Sonnenauge, Prachtstaude und Bienenpflanze

Welche Pflanzpartner begleiten Sonnenaugen?

In meinem „gelben Beet“ wachsen Rudbeckien / Gelber Sonnenhut in unmittelbarer Nachbarschaft und zu ihren Füßen breitet sich Lungenkraut aus. Die grasartigen Blätter einer Wiesen-Iris und Taglilien begleiten die Staude ebenso. Diese Stauden blühen früher und machen dann Platz für den imposanten Auftritt.

Staudensonnenblume Lemon Queen, Patagonisches Eisenkraut, Eisenhut (Vorsicht giftig), hoher Rittersporn oder weißer Phlox David sind ebenfalls gute Begleiter.

Verblüht das Sonnenauge, beginnen Herbstmargeriten zu blühen und danach noch Chrysanthemen. Es wird durchgeblüht, auch in einem halbschattigen Beet.

Sind Heliopsis insektenfreundliche Stauden?

Ja. Auf den Blüten tummeln sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge aller Art.

Wie wird die Staude vermehrt?

Am besten teilen Sie die Staude im Herbst oder im Frühling. Die Pflanze wird dadurch auch verjüngt und bleibt vital.
Wenn Sie das Verblühte nicht entfernen, sät sich die Staude auch selber aus. Aber ob diese Kinder so schön wie ihre Mutter sind, steht auf einem anderen Blatt. Es gelten, wie immer, die Mendelschen Regeln der Vererbungslehre.

Ein gelbes Blütenmeer. Heliopsis blüht prächtig

Ein gelbes Blütenmeer. Heliopsis blüht prächtig

Ist Heliopsis winterhart?

Ja. Die robuste Staude hält sogar Minusgrade bis unter – 34 Grad aus.

Wachsen sie auch im Pflanzkübel?

Wenn, dann nur kleine Sorten und auch nur in sehr großen Pflanzkübeln. Ich würde davon abraten oder, wenn es denn sein muss, die Stauden in sehr große Maurerkübel setzen.

Sind Sonnenaugen Schnittblumen?

Ja, die Blütenstiele halten sich sehr lange in der Vase, zwei Wochen sind es bestimmt.

Entfernen Sie die unteren Blätter, bevor Sie die Blütenstiele ins Wasser stellen. Füllen Sie ab und zu frisches Wasser in die Vase oder tauschen Sie das Vasenwasser aus. Kleiner Aufwand, große Wirkung.
Schneiden Sie gerne oft und regelmäßig Blütenstiele für die Vase, dadurch wird die Pflanze angeregt, weitere Blüten auszubilden.

H. 'Venus' hält sich gut zwei Wochen in der Vase, Eisenkraut leider nicht und wird daher früher entfernt. Auch ohne Eisenkraut bringt der kleine Blumenstrauß Sonne auf den Tisch.

H. ‚Venus‘ hält sich gut zwei Wochen in der Vase, Eisenkraut leider nicht und wird daher früher entfernt. Auch ohne Eisenkraut bringt der kleine Blumenstrauß Sonne auf den Tisch.

 

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.