Gelbe Indigolupine bot. Baptisia australis ist KEINE Lupine, bot. Lupinus, auch wenn es auf den 1. Blick den Anschein hat. Beide Stauden zu den Schmetterlingsblütlern / Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) gehören. Das waren aber schon die Gemeinsamkeiten mit der „entfernten“ Verwandtschaft.

Baptisia australis kommt ursprünglich aus Nordamerika und ist eine Präriepflanze. Bei uns trägt sie die Trivialnamen Falscher Indigo oder Färberhülse. Ihre Wurzeln enthalten einen Farbstoff, der zum Färben von Stoffen verwendet werden kann.

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Gelbe Indigolupine | Video

Gelbe Indigolupine ist eine Zukunftspflanze, warum?

Baptisia liebt heiße, trockene Sommer und frostige Winter. Mit ihren langen Pfahlwurzeln erreicht sie wasserführende Erdschichten, die andere Pflanzen kaum erreichen. Trotz dieser guten Eigenschaften hat sich die Staude in unseren Gärten noch nicht durchgesetzt. Was äußerst schade ist, denn die Indigolupine ist äußerst langlebig, auch dies im Gegensatz zur bekannten Lupine, die oft schon nach kurzer Zeit sang- und klanglos verschwindet.

Ein weiterer Pluspunkt ist den Knöllchenbakterien an den Wurzeln geschuldet. Sie binden Stickstoff aus der Luft, die Staude braucht daher keinen, oder nur sehr wenig zusätzlichen Dünger.

Baptisia australis ist eine Insektenweide. Wildbienen finden in den Blüten reichlich Pollen und Nektar. Auch die auffällig große Blaue Holzbiene besucht die hohen Blütenkerzen.

Gelbe Indigolupine mit gelben Schmetterlingsblüten

Baptisia Hybride ‚Lemon Meringue‘ ® – Gelbe Indigolupine, Färberhülse

Wie groß werden Färberhülsen?

In der Regel wird Baptisia australis 70 – 150 cm groß und braucht im Beet etwa 1 Quadratmeter Platz. Es gibt auch die Sorte „minor“, die weniger Platz einnimmt, aber längst nicht so viel hermacht.

In welchen Farben blüht sie?

Die Naturform blüht blau oder violett. Kultivare in Weiß, Creme und Gelb kommen hinzu. Die Sorte im Video heißt ‚Lemon Meringue‘, also Zitronenbaiser. Hübsch, oder?

Wie und wann blüht Baptisia australis?

Baptisia trägt auffällige Schmetterlingsblüten in Trauben in den Farben Weiß, Creme, Violett und Gelb.
Die allgemeine Blütezeit erstreckt sich von Mitte April bis Juli, je nach Standort und Sorte.

Färberhülsen wachsen breitbuschig

Färberhülsen wachsen breitbuschig, mit den Jahren werden sie immer größer und breiter.

Welcher Standort und Boden?

Der Standort sollte sonnig, warm und trocken sein. Keine Staunässe!
Der Boden muss gut drainiert, kiesig oder sandig und nährstoffarm sein.
Ein Prärie-, oder Steppenbeet in Südlage ist optimal.

Färberhülsen richtig pflegen: Was ist wichtig?

Es gibt nicht viel zu tun: Pflanzen am richtigen Standort und danach viel Geduld mitbringen.

Im Frühjahr können Sie zum Austrieb eine kleine Gabe Kompost ausbringen. Ersatzweise verwenden Sie eine kleine Gabe organischen Staudendünger.

Schneiden Sie im zeitigen Frühling (März) die Staude eine Handbreit über den Boden ab. Lassen Sie die Stängel ruhig den Winter über stehen. Insekten überwintern gerne in den hohlen Stängeln.

Indigolupine vermehren: wie und was ist wichtig?

Sie können Indigolupinen durch Aussaat frischer, reifer Samen vermehren. Diese befinden sich in den Schoten, die immer dunkler, fast schwarz werden, je länger sie an den verblühten Stängeln reifen. Samen erinnern an Bohnenkerne.
Säen Sie die dicken Samen im Herbst in eine Saatkiste, belassen Sie sie jedoch den Winter über draußen. Indigolupinen sind Kaltkeimer und benötigen einen Kältereiz, um zu keimen.
Teilen der Pflanze gelingt wegen der Pfahlwurzel leider nicht.
Gesäte Indigolupinen blühen leider erst nach Jahren zum 1. Mal. Stecklingsvermehrte Baptisias brauchen auch 2-3 Jahre bis zur 1. Blüte. Sie brauchen wirklich Geduld und Liebe für diese Staude, aber Warten lohnt sich allemal.

Gelbe Indigolupine blüht gemeinsam mit Tulpen und Narzisse

Gelbe Indigolupine blüht gemeinsam mit Tulpen und Narzissen im Präriebeet

Welche Krankheiten oder Schädlinge können auftreten?

Die Staude ist am richtigen Standort sehr gesund und kaum anfällig für Krankheiten.

  • Mehltau tritt auf, wenn der Standort nicht luftig genug ist.
  • Schnecken bilden allenfalls beim Austrieb eine gewisse Gefahr, danach nicht mehr. Da die Pflanze jedoch bevorzugt in trockenen Beeten wächst, lauern dort auch keine Schnecken. Was für ein Glück.

Ist Falscher Indigo winterfest?

Ja, Färberhülsen halten bis zu – 34,5° C spielend aus. So kalt wird’s bei uns wohl eher nicht. Winterhärtezone Z4.

Ist sie giftig?

Ja. Nur anschauen, nicht essen! Erst recht nicht die Samen, die an Bohnen erinnern. Klären Sie Kinder vorab unbedingt auf.

Welche Pflanzpartner?

Ästige Graslilie, charmante Wildstaude, die es heiß, trocken und sonnig mag.

Ästige Graslilie, charmante Wildstaude, die es heiß, trocken und sonnig mag.

Walzenwolfsmilch mit graugrünen dickfleischigen Blättern an langen dicken Trieben

Sukkulente Walzen-Euphorie mit silbergrünen Blattsprossen

Warum Färberhülsen?

  • Färberhülsen sind Solitärpflanzen oder Leitstauden, die sich gut in einen naturnahen Garten integrieren passen.
  • Sie kommen hervorragend mit Trockenheit und Hitze zurecht. Gießen nicht nötig.
  • Die Gelbe Indigolupine trägt bis in Herbst hinein attraktives Laub und Schoten an den abgeblühten Stängeln.
  • Sie sind Insektenweiden.
  • Sie sind langlebig, zäh und rundherum gesund.
  • Sie düngen sich selbst.
  • Und sie sehen sehr hübsch aus, insbesondere die gelben Blütenkerzen der Indigolupine ‚Lemon Meringue‘ zieht schon im April zur Tulpenblüte alle Blicke auf sich. Das hat nicht jeder.
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Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.