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Was Gartenfreunde von Mutter Natur lernen können

Mutter Natur gestaltet den Vorgarten auf ihre ganz eigene Weise

Mutter Natur gestaltet den Vorgarten auf ihre ganz eigene Weise

Mutter Natur sät unverhofftes Gartenglück

Sie haben Gartenpläne, Ideen und sind voller Tatendrang. Prima. Pflanzen Sie standortgerecht und Ihr Garten wird zum Paradies. Was aber ist mit den Gartenecken, in denen scheinbar nichts Gescheites wachsen will? Dort wo selbst anspruchslose Kräuter nicht so recht wollen, obwohl die Gärtnerin sich alle Mühe mit ihnen gibt? Aufgeben? Ja, Unbedingt! Einfach mal abwarten und Mutter Natur machen lassen. Denn …

Mutter Natur mag es grün – und bunt

Das hört sich für eine ungeduldige, auf geplante Schönheit achtende Gärtnerin vermutlich wie die Höchststrafe im Garten an. Ähnlich abschreckend wie eine Totholzhecke oder Brennnesseln hinter der Scheune. Seien Sie mutig, wagen Sie trotzdem ein Gartenexperiment und seien Sie dabei ein wenig geduldig. Denn Mutter Natur lässt sich nicht scheuchen, hat jedoch ein großes Ziel: Jedes Fleckchen wird begrünt. Und egal wie mies der Boden auch ist, es gibt für jeden Standort eine passende Pflanze. Wäre das nicht so, würde Löwenzahn keinen Asphalt sprengen und Katzenminze (Nepata) würde in Pflasterfugen jammern. Tut es aber nicht. Ganz im Gegenteil. Je enger, desto zäher wehrt sich Nepata gegen alle Konkurrenzen.

Prachtkerze Gaura lindheimeri neben Katzenminze Nepata wachsen dicht an dicht in einer Pflasterfuge. Unzertrennlich und für immer dort.

Wer Pflanzen hätschelt, hat Natur nicht verstanden.

Natürlich ist es richtig und wichtig, jungen Pflanzen, Sommerblumen wie Stauden, Sträuchern wie Bäumen, im Garten optimale Bedingungen zu geben. Beim Pflanzen auf den richtigen Standort zu achten, für ausreichend Nährstoffe zu sorgen und bei lang anhaltender Trockenheit zu gießen. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Pflanzen, die ihren Nährstoffbedarf (Stickstoff) einfach aus der Luft gewinnen und deswegen zusätzlich keinen Dünger brauchen. Viele heimische Wildblumen gedeihen am besten auf kalkhaltigen Magerwiesen. Alpenblumen auf mineralreichem Schotter und selbst die wunderschönen Strauchpfingstrosen kämen völlig ohne Dünger aus.

Blaukissen mag es karg und blüht in der Pflasterfuge von ganz alleine

Welche Pflanzen begrünen Ritzen und Mauerfugen?

Zurück zur Gartenecke, auf der scheinbar nichts wachsen will. Warten Sie eine Gartensaison und Sie werden staunen, welche Pflanzen sich ausgerechnet dort von ganz alleine niederlassen und sich sichtlich wohl fühlen. Eine Mauerfuge kann für Steinbrech nicht schmal genug sein. Katzenminzen tun es quasi überall. Löwenzahn und Hahnenfuß sowieso. Blaukissen, Mauerzimbelkraut, Walzeneuphorbia und viele Arten von Teppichsedum nehmen Schotter und Kies gleich meterweise in Beschlag. Sedum album ist diesbezüglich ein absoluter Champion unter den echt harten Bodendeckerpflanzen. Braucht nichts zum Leben, außer für jede Sprosse ein paar Millimeter Platz. Ob waagerecht oder senkrecht ist diesem Sedum dabei völlig egal.

Sedum album bildet ein dichtes Polster

Welche Pflanzen kommen wie in die Fuge?

Einfach Mutter Natur machen lassen.

Löwenmäulchen schlägt Löwenzahn und blüht in der Fuge zwischen Straße und Pflaster

Mutter Natur hat den Vorgarten erweitert und mir diesen hübschen Wildwuchs geschenkt.

Dies sind nur ein paar Beispiele, wie ich sie jedes Jahr aufs Neue erlebe. Mutter Natur hat meinen Garten auf diese nette Weise sogar schon vergrößert. Nahm dafür einfach Stück für Stück der Straße und Zufahrt zur Garage in Beschlag. Gaura ist Ausparkhilfe und hält vorbei fahrende Autos auf Abstand. Sehr praktisch!

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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