Federnelken, bot. Dianthus plumarius sind seit Generationen beliebte Stauden in Bauergärten. Früher gingen Bäuerinnen mit ihren selbst gezogenen Nelken von Haus zu Haus und verkauften sie direkt. Das war noch in den 80-er Jahren so hier auf dem Land. Sie erinnern sich daran und vermissen jetzt den guten alten Brauch? Muss nicht sein, denn die hübschen Polsternelken mit ihren markanten graugrünen, bereiften Blättern und Stielen können Sie ganz einfach auch selbst vermehren. Duft und Esprit für Ihren pflegeleichten Vorgarten steht damit nichts mehr im Weg. Los geht’s:
Federnelken, nostalgische Polsterpflanzen mit Duft | Video
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Warum Federnelken pflanzen?
Federnelken sind krautige wintergrüne Stauden. Ihr grau-grünes Polster wird etwa 20 – 25 cm hoch, ihre Blütenstiele erreichen dagegen gut 40 – 50 cm.
Im Gegensatz zu markanten roten Nelken, die stets auch eine politische bis gesellschaftliche Symbolkraft hatten, gehören Federnelken zu den genügsamen, pflegeleichten Polsterpflanzen für den Vorgarten. Hübsch, blühwillig, unkompliziert, winterhart, stets gesund, schnittverträglich und lange haltbar in der Vase.
Wann ist Blütezeit?
- Federnelken blühen im Sommer von Juni bis Juli.
- Sie tragen rosa, weiße, violette oder rosa Blüten mit rotem Auge
- Typisch und namensgebend sich ihre „gefransten“ Blütenblätter.
Sind sie insektenfreundlich?
Ja, Federnelken locken zahlreiche Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Ihre Blüten spenden Pollen und Nektar. Schmetterlinge gehören zu ihren wichtigsten Bestäubern.
Sind die Polsterstauden winterhart?
Ja, Federnelken brauchen keinerlei Winterschutz. Die Stauden treiben jedes Jahr zuverlässig aufs Neue aus.
Welcher Standort und Boden?
Dianthus plumarius liebt einen vollsonnigen Standort sowie einen kiesig-sandigen, kalkhaltigen, gut durchlässigen Boden ohne Staunässe.
Federnelken richtig pflegen
- Verlängern Sie die Blütezeit durch regelmäßiges Ausputzen. Die Liebesmühe lohnt sich, ist aber etwas mediativ, also mit Zeit verbunden. Wenn Ihnen das zu viel des Guten ist, schneiden Sie die Blütenstängel ab, sobald der Hauptflor vorbei ist. Die Staude treibt anschließen rasch wieder aus und blüht dann im Spätsommer / Herbst ein weiteres Mal.
- Düngen Sie im zeitigen Frühling nur sehr schwach mit organischen Staudendünger.
- Gießen Sie bei Trockenheit.
Wie verwenden?
Federnelken sind im Garten sehr vielseitig. Sie gedeihen sehr gut in Steingärten, begleiten Beetränder, Gartenwege, sitzen gut auf Mauerkronen von Trockenmauern, beleben Hangbeete und abschüssige Terrassenbeete.
Wie vermehren?
Stecklinge
Wie anfangs erwähnt lassen sich Nelken sehr einfach vermehren. Einerseits durch Stecklinge, die Sie im Frühsommer oder im Herbst gewinnen können. Dazu schneiden Sie reife Triebe ab, entfernen Knospen und Blüten und setzen sie in kleine Töpfchen in Anzuchterde oder in mageres, sandiges Substrat. Stellen Sie die Töpfe nach dem Angießen in eine halbdurchsichtige Aufbewahrungsbox, lüften Sie täglich, gießen Sie vorsichtig nach Bedarf und stellen Sie die Box in den Schatten. Sobald sich frisches Grün zeigt, entfernen Sie den Deckel und spendieren den Jungpflanzen mehr Licht.
Pflanzen Sie die Jungpflanzen im Laufe des Sommers, sobald die Töpfchen gut durchwurzelt sind.
Aussaat
Die Aussaat gelingt ebenso leicht. Besorgen Sie sich bei einem seriösen Saatguthändler Saatgut und halten Sie sich an die Anleitung auf der Saatguttüte. Ab Mitte Februar gelingt die Aussaat zuverlässig. Spätere Aussaat ist auch möglich, aber dann verschiebt sich auch der Pflanztermin weiter nach hinten.
Federnelken sind Lichtkeimer. Decken Sie die Samen nicht ab, sondern drücken Sie ihn für den Bodenschluss nur fest an..
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Nach etwa 3-4 Jahren fällt das Polster auseinander und die Blühfreudigkeit lässt sichtbar nach. Heben Sie die Staude im Herbst oder Frühling komplett auch dem Boden, schneiden Sie die Triebe kurz und teilen Sie den Wurzelstock in beliebig große Stücke. Bereiten Sie die neue Pflanzstelle gut vor. Mischen Sie etwas frische Pflanzerde unter den kiesigen Boden und pflanzen Sie jedes Teilstück mit etwa 30 cm Abstand voneinander.
Welche Schädlinge oder Krankheiten können auftreten?
Federnelken sind recht unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Der wachsartige Überzug der Blätter schützt vor austrocknen, Pilzkrankheiten und hält auch Schnecken ab. Sie können sich unter dem dichten Polster wohl verstecken, knabbern die Pflanze jedoch nicht an.
Blattläuse kommen selten vor, und nur dann, wenn die Pflanze zu schattig und in einem zu fetten, feuchten Boden steht. Abhilfe erreichen Sie durch Versetzen der Pflanze an einen geeigneten Standort in voller Sonne und in mageren Boden.
Woher stammen Federnelken?
Ursprünglich kommt die Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse) aus dem östlichen Mittelmeerraum und wird schon seit Generationen europaweit gärtnerisch kultiviert.
Welche Pflanzpartner?
- Blauer oder weißer Staudenlein. Linum perenne
- Prachtkerze Gaura Lindheimerii
- Niedrige Bartiris, Iris barbata
- Lavendel
- Immergrüne Schleifenblume, Iberis
- Grasnelken
- Kleiner Blutstorchschnabel, Geranium sanguineum
- Sonnenröschen, Helianthemum
- Kleine Glockenblumen, Campanula
- Niedriges Schleierkraut, Gypsophila
- Graslilien
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.