Statt sich über Lücken im Beet zu ärgern, planen Sie diese besser von Anfang an ein. So kommt preiswertes Instant-Gardening ins Spiel und macht den Garten in kürzester Zeit wieder schön und fit zugleich. Ungeduldige lieben diese rasant schnelle Art der Gartengestaltung und Sie vermutlich auch.
Was ist Instant-Gardening?
Ein Instant-Garden ist ein Garten, der quasi sofort so aussieht, als gäbe es ihn schon mehrere Jahre. Mit ausgewachsenen Sträuchern, üppig blühenden Sommerblumen schon Ende Mai, prächtig entwickelten Stauden, gesunden Rosen und Hortensien, die garantiert keinen Frostschaden abbekommen haben. Kurz: Ein Wunder der Natur.
Dahinter steckt allerdings kein Wunder, sondern immer ein großes Budget, geschäftstüchtige Gärtner und Pflanzenhändler, die sich auf große Containerpflanzen, Heckenpflanzen am laufenden Meter, Rollrasen oder Stauden in Halbmeter breiten Paletten spezialisiert haben.
Sie kennen den Instant-Garden vielleicht auch aus Fernsehsendungen, in denen bescheidene Hinterhöfe und Brachen innerhalb von nur 45 Minuten (in echt 1-2 Tagen) in blühende Oasen verwandelt werden. Da rücken Profis an mit Paletten voller Pflanzen, Säcken bester Pflanzerde, dazu Handwerker, die fix mal eine Terrasse setzen, Gartenlichter installieren, und zum Schluss noch schicke Deko gekonnt platzieren.
Der Instant-Garden ist ein schöner Gartentraum für sehr viel Geld.
Wann bietet sich Instant-Gardening an?
Instant-Gardening bietet sich immer an, wenn der Garten mal nicht so rund läuft, wie er eigentlich sollte oder wie es wünschenswert wäre:
- Das kann nach einem Unwetter sein, oder
- wenn Sie einen ungepflegten Garten kurzfristig übernommen haben und ihn möglichst rasch auf Vordermann bringen möchten.
- oder wenn sich plötzlich Lücken in den Beeten auftun.
Wodurch entstehen plötzlich Lücken im Garten?
Jeder begeisterte Gartenbesitzer gestaltet sein Refugium nach besten Wissen und in der Hoffnung, das Werk möge so gelingen, wie geplant. Gärtner in viel bewunderten Parkanlagen machen es vor und bepflanzen ihre Beete nach exakten Pflanzplänen und bedenken dabei Wuchshöhen, Farben und Texturen ihrer Pflanzen. Ja, sie schaffen es sogar, Sommerblumen exakt nach einem zuvor festgelegten Zeitplan zu säen.
Diese Profis genießen meine volle Bewunderung. Doch obwohl ich seit mehr als 40 Jahren einen Garten hege und pflege, sieht mein Garten nicht immer so aus, wie von mir geplant. Warum ist das so?
- Die Probleme fangen schon bei der Aussaat an. Mal geht alles, mal fast nichts. Woran das liegt, konnte ich bislang noch nicht ergründen, aber fest steht: Wenn von der Aussaat nichts oder kaum etwa aufläuft, entstehen Lücken im Beet.
- Anderes Beispiel Kletterrosen: Glaubt man der Beschreibung der Rosenhändler, begrünt Kletterrose New Dawn jeden Rosenbogen in nullkommanix. Man warnt sogar vor einem Klettermonster, doch davon wusste meine New Dawn jahrelang nichts. Auch James Galway brauchte gut und gerne fünf Jahre, um als Kletterrose etwas darzustellen.
- Stauden und Gehölze machen auch nicht immer das, was man von ihnen erwartet. Stehen sie am falschen Standort, kümmern sie. Also raus damit und Platz für Neues schaffen.
- Hinzu kommen Wetterkapriolen: Spätfrost im Mai, ein Hagelsturm im August, Hochwasser, unerträgliche Hitze und anderes Ungemach.
Es gibt viele Gründe, warum der Garten manchmal anders aussieht, als geplant und angelegt. Zeit zum Improvisieren, zum Neuanfang und für Instant-Gardening.
Wie wird Instant-Gardening preiswert?
- Durch eigene Reserven. Sie kennen das: Eine Saatkiste voller Sommerblumen und dann ist der für sie vorgesehene Platz im Blumenbeet schon voll besetzt. Wohin mit dem Überschuss? Setzen Sie einige kräftige Pflanzen in größere Blumentöpfe und kultivieren Sie sie einfach noch etwas weiter. Dafür haben Sie bestimmt noch eine ruhige, von außen uneinsehbare Ecke im Garten. Am besten im Halbschatten. Der Pflegeaufwand ist gering und wenn Not am Mann ist, freuen Sie sich sicher über eigene Reserven im Blumentopf.
- Durch gefundene Sämlinge und Jungpflanzen. Viele Sommerblumen, Stauden und Halbsträucher wie Lavendel, Staudenlein, Katzenminze, das Tränende Herz oder Agastachen säen sich im Garten gerne und zuverlässig selber aus. Die Kunst liegt darin, diese Sämlinge rechtzeitig zu erkennen und dorthin zu versetzen, wo sie rasch eine Lücke schließen.
- Durch Aussaat. Im Juni ist die richtige Zeit, um zweijährige Sommerblumen zu säen. Auch viele Sommerblumen wie Kapuzinerkresse, Ringelblumen, Blauer Lein, Schmuckkörbchen, Zinnien gelingen noch recht spät im Jahr. Versuchen Sie Ihr Glück.
- Durch Teilen. Wenn Sie Stauden im Garten haben, finden Sie immer genügend Pflanzen zum Teilen. Sie müssen dazu nicht den ganzen Wurzelstock ausgraben. Oft genügt es, ein äußeres Stück der Staude abzustechen und zu verpflanzen.
- Durch vorgezogene Dahlien im Topf. Setzen Sie einige Knollen ab Mitte/Ende April in große Töpfe. Tut sich dann im Beet eine unerwartete Lücke auf, kommt die Dahlie dort hinein.
- Durch bewurzelte Stecklinge. Die schöne Fetthenne lässt sich hervorragend durch Kopf- und Blattstecklinge vermehren. Binnen 4 Wochen gewinnen Sie jede Menge bewurzelte Jungpflanzen, um freie Flächen zu bepflanzen.
- Durch Zukauf in der regionalen Gärtnerei. Lassen Sie sich einfach inspirieren. Die Gärtnerei führt im Sommer (ab Juni) sicher andere Sommerblumen und Stauden im Sortiment, aber mit leeren Händen gehen Sie sicher nicht. Es gibt immer Neuheiten zu entdecken!
Klappt der Instant-Garden auch im Pflanzkübel?
Ja! Pflanzkübel sind wie gemacht für Instant-Gardening. Sie lassen sich im Sommer immer wieder neu arrangieren. Blühendes kommt nach vorne, Verblühtes nach hinten und dazwischen finden sogar noch Aussaaten (Hornveilchen) Platz. Solange die Pflanzkübel nicht zu schwer sind, schaffen Sie das Verrücken der Töpfe vermutlich alleine. Achten Sie daher unbedingt auf das Gewicht Ihrer Pflanzkübel. Je älter Sie werden, desto wichtiger ist das.
Mittelhohe Dahlien bis 80 Zentimeter wie Dahlie Roxana (siehe Blumenbild oben), gedeihen auch in großen Kübeln richtig gut. Durch die Höhe des Kübels kommen die hübschen Blüten dem Betrachter noch ein bisschen näher ans Auge und das macht sich auf Terrasse und im Eingangsbereich richtig gut. Genau für diesen repräsentativen Zweck gedacht sind Pflanzkübel aus Fiberglas – auch sie sind perfekt für den Instant-Garden. Kommen überall zum Einsatz, wo man sie gerade braucht.
Diese Pflanzkübel in verschiedenen Höhen und Breiten habe ich neulich bei Pflanzkuebel-Direkt.de entdeckt. Sie haben den großen Vorteil, leichter als Kübel aus Keramik oder Beton und trotzdem stabil und frostsicher zu sein. Wie wichtig dabei das eingesparte Gewicht ist, wird mir von Jahr zu Jahr bewusster.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.