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Winterlinge. Niedlich, nützlich, absolut liebenswert

Winterlinge pflanzen, pflegen und vermehren

Winterlinge pflanzen, pflegen und vermehren

Winterlinge sind Hoffnungsträger. Warum? Weil sie die ersten Frühblüher sind, die bereits ab Ende Januar / Anfang Februar blühen und so Bienen retten können. Noch bevor Schneeglöckchen ihre Blüten öffnen, nähren Winterlinge, bot. Eranthis hyemalis, bereits Wildbienen und Hummeln mit Pollen und Nektar. Sie gehören damit zu den ersten Bienen-Trachtpflanzen des Jahres. Man mag es kaum glauben, aber Bienen folgen dem süßen Duft, den die Winterlinge in der warmen Wintersonne verströmen.

Liebenswerte Hoffnungsträger | Video

Ist der Winterling heimisch oder ein Neophyt?

Der Winterling, regional und im Volksmund auch Knobelblume, Knobel oder Ackerwurz genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und stammt ursprünglich aus Südeuropa und der Türkei. Hierzulande hat er inzwischen viel Boden gut gemacht und verbreitet sich, wo es ihm gefällt. Das Knollengewächs gehört zwar zu den Neophyten, darf aber ganz sicher bleiben, denn er ist nicht invasiv, verdrängt keine anderen Pflanzen und ist nützlich für Insekten.

Hierzulande ist die Pflanze bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts bekannt. Als Zierpflanze war sie gegen Ende des 18. Jahrhunderts sehr beliebt und wurde weitläufig in Parks und Wiesen gepflanzt. An günstigen Standorten vermehrte sie sich anschließend zügig. Was bis heute nicht überall gleichermaßen gut gelingt – aus Gründen.

Während andere Frühblüher erst zaghaft Grünes zeigen, blühen Winterlinge bereits im schönsten Dottergelb.

Welcher Standort?

Die Knollengewächse wünschen sich einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Der Boden sollte locker, gut durchlässig und kalkhaltig sein. Perfekt ist lichter Schatten am Gehölzrand oder auch auf Baumscheiben sommergrüner Bäume.
Winterlinge vertragen, wie alle Knollen- und Zwiebelgewächse, keine Staunässe.

Zu trocken darf der Standort allerdings auch nicht sein. Vertrocknete Knollen blühen nicht, aber mit etwas Glück harren sie geduldig im Boden aus, bis sich die Lage für sie wieder verbessert hat.

In meinem Garten wachsen Winterlinge zu Füßen der Säulen-Hainbuchen (halbschattiger Standort) sowie am Hang in voller Südlage, aber im Sommer schattiert durch Stauden.

Wie werden Winterlinge vermehrt?

Durch Knollen, Samen oder Teilen blühender Pflanzen.

Wie und wann werden Winterling-Knollen gepflanzt?

Kaufen Sie Knollen nur bei guten, seriösen Blumenzwiebelhändlern. Sie versenden frische Knollen zur richtigen Pflanzzeit, nämlich von September bis Anfang November. Je früher, desto besser. Denn Winterlinge blühen ja schon ab Ende Januar und brauchen etwas Zeit, um nach dem Setzen am neuen Standort Fuß zu fassen.

Die Knollen der Winterlinge dürfen nicht austrocknen. Setzen Sie sie also sofort nach dem Kauf.

Erst erscheinen nur kleine Tuffs, später, nach vielen Jahren, machen sie den Naturgarten im Januar und Februar Dottergelb. Was für ein Glück.

Verwildern Winterlinge und wie kann man das fördern?

Überlassen Sie die Pflanzen einfach sich selbst. Dort wo sie stehen, dürfen Sie nicht hacken. Entfernen Sie Unkraut stattdessen nur selektiv. Lassen Sie die Winterlinge nach der Blüte Samen ansetzen und in Ruhe welken. Irgendwann wird ihr Laub gelb und kann weg – oder, noch besser, als Mulch liegen bleiben.

Winterlinge säen: Wie gelingt die Aussaat?

Winterlinge öffnen nur bei Sonnenschein ihre sonnengelben Blüten

Wann und wie teilt man Winterlinge?

Wenn Sie, etwa 15-20 Jahren nach der ersten Pflanzung, einen großen Bestand haben, können Sie während oder direkt nach der Blüte die Pflanzen ausgraben, und an eine andere Stelle des Gartens setzen, oder an eine Gartenfreundin verschenken. Die feinen Wurzeln sollten Sie dabei möglichst nicht verletzen oder gar abschneiden. Je mehr Erdreich um die Knolle herum dran bleibt, umso besser.

Welche Pflanzpartner bieten sich an?

Sind Winterlinge giftig?

Ja. Wie alle Hahnenfußgewächse enthalten Winterlinge, insbesondere die Knollen, stark giftige Glykoside. Der Verzehr führt zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall und wirkt sich auf das Herz aus. Also bitte nicht essen und klären Sie Kinder rechtzeitig auf!

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.
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