Schönhütchen Ratibidia pinnata: Was ist das Besondere?

Aug‘ in Aug‘ mit gelben Blüten?  Das geht mit Präriestaude Schönhütchen spielend leicht. Ab Juli blüht sie auf ein Meter siebzig und bis in den Oktober hinein tanzen die entzückenden Blüten anmutig im Wind. Die wilden Schönen überraschen durch enorme Wuchshöhe und beschwingte Blüten, die wie zitronengelbe Röckchen nach unten fallen. Nicht adrett geordnet, sondern so, als hätten Windböen sie da und dort in die Höhe oder zur Seite gewirbelt.

Ratibidia pinnata ist ihr botanischer Name, Prärie-Zapfenblumen oder Prärie-Sonnenhut wird das Schönhütchen ebenso genannt, gehört zur Familie der Asteraceae. Wo es ihr gefällt, samt sie aus, gerne an trockenen Stellen wie in Pflasterfugen oder Mauerritzen.

 

Genau das macht den besonderen Reiz dieser Blüten aus. Bienen, Hummeln und allerlei Schmetterlinge umgarnen ihre hohen Körbchen, die anfangs noch grün, später dann Reihe für Reihe nach oben hin immer dunkler und zugleich flauschiger werden. Ähnlich wie bei Rudbeckia und doch eleganter bzw. beschwingter als der bekannte gelbe Sonnenhut.

Präriestaude Schönhütchen, Ratibidia pinnata mit gelben schmalen Blütenblättern und höhen Körbchen.

Präries-Sonnenhut Ratibidia pinnata mit gelben schmalen Blütenblättern und hohen Körbchen.

Welchen Standort bevorzugt Prärie-Sonnenhut?

Als echte Prärie-Bewohnerin kommt diese Wildstaude mit Wetterextremen klar. Hitze und Trockenheit toleriert sie ebenso wie Kälte, Fröste bis minus 40°C und Wochen mit Regen im Überfluss. Wobei ein durchlässiger, gut dränierter warmer, nährstoffreicher Boden ihr sicherlich besser gefällt als ewig nasse Füße.

Präriestaude Schönhütchen, Ratibidia pinnata mit gelben schmalen Blütenblättern und höhen Körbchen.

Prärie-Sonnenhut, Ratibidia pinnata mit gelben schmalen Blütenblättern und höhen Körbchen.

Prärie-Sonnenhut pflegen

Schneiden Sie im Spätwinter oder im zeitigen Frühling die alten Stängel knapp über den Boden ab. Wenn Sie haben, geben Sie etwas Kompost auf den Austrieb oder düngen Sie mit etwas Bio-Staudendünger. Verwenden Sie bitte kein Blaukorn, da er zu viel Stickstoff enthält und die Triebe weich macht.

 

 

Ratibidia pinnata ist eine echte Präriestaude. Stark, schön und ein Insektenmagnet

Ratibidia pinnata ist eine starke Präriestaude. Schön anzusehen und dazu ein Insektenmagnet

Woher stammt die Prärie-Zapfenblume?

In Illinois und anderen Prärie-Regionen Nordamerikas wächst der Prärie-Sonnenhut noch in freier Natur. Der botanische Garten der Uni Würzburg kultiviert diese besonders robusten Präriepflanzen ebenfalls. Nur für den Fall, Sie brauchen noch mehr Anregungen zum Bepflanzen Ihres Gartens. Im Zeichen des Klimawandels sicher eine gute Idee.

Sind Schönhütchen winterhart?

Absolut! Prärie-Sonnenhut verträgt starke Fröste bis minus 40° C und eisige Winde. Sie ist eben eine echte, Präriestaude aus Nordamerika.

Biene im Anflug auf den Prärie-Sonnenhut

Insekt im Anflug auf einen Prärie-Sonnenhut

Welche Begleitpflanzen passen zur Prärie-Zapfenblume?

Im Garten passt Schönhütchen prima zu Gräsern und zu

  • Agastachen, Duftnesseln, kurzlebige, insektenfreundliche Stauden mit hohen, nach Anis duftenden, zum Teil essbaren Blütenkerzen.
  • Bartblume, Carypteris, spät blühender Halbstrauch mit blauen Blüten. Bienenmagnet und viel robuster, als vermutet. Wo Lavendel gedeiht, wachsen auch Bartblumen.
  • Echninacea purpurea, Purpurroter Sonnenhut.
  • Gaura lindheimerii, Pracht- oder Präriekerze. Dauerblüher mit Fernwirkung für vollsonnige, heiße, trockene Standorte
  • Fetthenne, Sedum, egal ob niedriges Polstersedum oder die schöne hohe Fetthenne: Wo Sedum wächst, gefällt es auch Prärie-Zapfenblumen.
  • Graslilie, erst denkt man, das sei Gras, doch dann tanzen hunderte weiße Blüten im Wind. Eine heimische, äußerst robuste Wildstaude für sonnige, trockene Standorte.
  • Spornblume, eine großartige Staude ohne Ansprüche, aber mit hübschen weißen, roten oder rosa Blüten.  Zum Gedeihen braucht die Spornblume nur Luft und Liebe und ein bisschen Platz. Dabei ist echter Erdboden nicht notwendig. extrem mageres Schotter-Lehm-Sand-Gemisch tut’s auch.
Niedrige Polster-Nachtkerze Missouri, Expertin für trockene, sonnige Standorte

Niedrige Polster-Nachtkerze Missouri im Beet mit vielen gelben Blüten

    • Polster-Nachtkerze Missouri
    • Taglilien, die besten Stauden für intelligente, aber faule Gärtner. blühen von Mai bis Oktober und nach der Blüte spielen sie „Ziergras“ bis zum Frost. Einzige Gefahr: Sammelsucht.
    • Rudbeckien Echter Gelber Sonnenhut
    • Walzen-Euphorbia, Walzen-Wolfsmilch, ein urwüchsiger Hungerkünstler für extrem trockene, vollsonnige Standorte. Walzen-Wolfsmilch wächst auch in Mauerritzen und Pflasterfugen ungefragt, aber völlig unkompliziert. Einziges Manko: beim Hantieren besteht Handschuhpflicht. Alle Wolfsmilchgewächse sondern eine weiße „Milch“ ab, wenn man Blätter verletzt oder Triebe abschneidet. Dieses Sekret ist giftig und verursacht Hautreizungen bis hin zu einer ausgewachsenen Kontaktallergie. Seien Sie vorsorglich gewarnt.

 

Schönhütchen und Prachtkerze wachsen im mageren Schotterboden

Ratibidia pinnata, Prachtkerze & Walzeneuphorbia gedeihen hervorragen im mageren Schotterboden in extremer, heißer und trockener Südlage

So verlängern Sie die Blütezeit

Wirklich erstaunlich ist das Durchhaltevermögen des Schönhütchens. Es lässt sich weder durch Trockenheit beirren, noch durch wochenlanger Hitze. Sobald die Pflanze nicht mehr so ganz frisch aussieht und/oder verblüht ist, greifen Sie einfach beherzt zur Schere.

  • Schneiden Sie die Blumenstiele nach dem ersten Flor bodentief ab. Binnen kürzester Zeit wachsen neue Blütenstiele und blühen bis in den Oktober.
  • Sie könnten auch einzelne Blütenstände ausputzen. Das ist mühsamer, funktioniert jedoch genauso gut.
Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.