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Zimmerknoblauch Tulbaghia violacea, hübsch & pflegeleicht

Tulbaghia violacea, Kaplilie oder Zimmerknoblauch

Tulbaghia violacea macht Spaß und schmeckt. Die Kaplilie hat veilchenblaue, essbare Blüten und Blätter, vertreibt Mücken und hat sich ihren Platz unter meinen Lieblingspflanzen redlich verdient.

Warum Zimmerknoblauch?

Zimmerknoblauch kann man essen, muss man aber nicht. Sie können die dekorative Pflanze auch rein optisch genießen. Sie passt perfekt an den Rand eines Miniteiches und vertreibt dort Mücken. Tulbaghia ist erstaunlich windfest, ihre dünnen hohen Stiele halten sogar Sturm aus, ohne zu knicken. Im Winter parkt Tulbaghia entweder im kalten, hellen Winterquartier oder eben in einem kühlen Zimmer. Wer mag, kann die aromatischen Blätter das ganze Jahr über ernten und für die Küche verwenden. Sie schmecken und riechen wie Knoblauch, jedoch ohne den typischen Knoblauch-Mundgeruch zu verursachen.

Wie verwenden?

Ein Knoblauch fürs Zimmer? Möglich. Ich habe Tulbaghia violacea, auch Kaplilie, Zimmerknoblauch oder Wilder Knoblauch genannt, in der regionalen Gärtnerei in einer Zinkwanne mit Wasser entdeckt. Die lila blühende Pflanze sei eine Sumpfpflanze für Zone 1 stand auf dem Etikett und so nahm ich sie mit und setzte sie an das ¼ Fass-Miniteich auf der sonnigen Terrasse. Dort, in gut feuchter, gelegentlich auch nasser Erde gefällt es Tulbaghia violacea seither ausnehmend gut. Sie wächst und gedeiht prächtig und ich habe sie inzwischen mehrfach geteilt. Mehr dazu später …

Welcher Standort?

Tulbaghia violacea: was ist das Besondere?

Da wäre zunächst ihre filigrane Statur. An der Basis hat sie schmale Blätter aus denen im Laufe des Sommers schnittlauchdünne, aber stabile Stiele wachsen. Auf etwa 40 cm Höhe erscheinen dann ausnehmend hübsche Blüten in einem hellen Veilchenton, deswegen der Namenszusatz „violacea“.

Tulbaghia ist wesentlich stärker, als ihre aparte Erscheinung vermuten lässt. Sie hält Hitze, pralle Sonne und stürmische Winde klaglos aus. Dabei sind ihre Blütenstiele äußerst zäh und knicken nicht. Sie erinnern mich an die flexiblen, zähen Stiele des Paukenschläger-Alliums.

Die dritte Besonderheit ist: Zimmerknoblauch Tulbaghia ist essbar und schmeckt wie Knoblauch, nur eleganter. Sie können Blüten und Blätter frisch in der Küche verwenden für Kräuterbutter, Salate oder ganz einfach klein gehackt auf frisch gebackenem Sauerteigbrot mit Butter und Salz. Ein Hochgenuss!

Kapplilie, Zimmerknoblauch, Tulbaghia | Video

 

Kaplilie Tulbaghia pflegen

Jetzt wird es kompliziert. Im Internet kursieren unterschiedliche, sogar sich widersprechende Pflegeanleitungen über Zimmerknoblauch bzw. Kaplilie bzw. Tulbaghia violacea. Ich vermute, die Autoren haben alle von einander abgeschrieben, ohne die Pflanze zuvor gesehen und im eigenen Garten erlebt zu haben. Anders kann ich es mir nämlich nicht erklären, dass meine Tulbaghia, im Gegensatz zu o. g. Pflegeanleitungen, sehr gerne nasse Füße hat und dabei keineswegs unter Staunässe leidet. Ganz im Gegenteil. Wasser im Übertopf oder zumindest im Untersetzer tut ihr sichtlich gut.

Aber ich möchte niemanden falsch informieren, sondern teile nur meine Erfahrungen mit meiner Kaplilie: Sie braucht jedes Jahr im Frühling dringend einen größeren Topf mit frischer, guter Erde.

Tulbaghia hat sehr starke Wurzeln, die Sie nur gewaltsam aus dem alten Blumentopf bekommen. Auch den Wurzelballen können Sie nur mit einem scharfen Messer in mehrere Stücke teilen. Aber was muss, das muss. Ob Sie nun drei Wurzelstücke zusammen in einen größeren Blumentopf oder Pflanzkübel pflanzen, oder diese einzeln setzen, bleibt Ihnen und Ihrem Platzangebot überlassen. Sie könnten Tulbaghia violacea den Sommer über auch ins Staudenbeet oder in ein Sumpfbeet pflanzen.

Tulbaghia violacea düngen: wann und womit?

Tulbaghia violacea, Kaplilie oder Zimmerknoblauch

Kaplilie überwintern: wo und wie?

Tulbaghia violacea ist nicht winterhart und verträgt (angeblich) bis minus 5° C. Ich kann das leider nicht bestätigen. Holen Sie die Kaplilie ins Haus, bevor erste Nachtfröste drohen.

Je nach Witterung kann Tulbaghia violacea schon im zeitigen Frühling wieder raus an eine geschützte Stelle. Nur bei Frostgefahr legen Sie ihr noch einmal ein schützendes Vlies über.

Zimmerknoblauch Tulbaghia violacea: welche Schädlinge oder Krankheiten?

Keine! Zimmerknoblauch ist überaus gesund und fit. Keine Läuse, keine Schneckengefahr, keine Trauermücken oder weiße Fliegen. Nichts von alledem.

Eher im Gegenteil. Tulbaghia violacea vertreibt Mücken und andere lästige Insekten, sie sollte also in der Nähe der Terrasse stehen. Ist ja auch ein hübscher Anblick.

Tulbaghia vertreibt angeblich Wühlmäuse, so wie Kaiserkronen. Ich vermute eher, Wühlmäuse vergreifen sich nicht am Zimmerknoblauch, und fressen statt dessen andere Pflanzen in der Nachbarschaft.

Ein Weinfass als Miniteich macht allen viel Spaß

Warum lohnt sich Zimmerknoblauch am Miniteich?

Wenn Ihnen Tulbaghia violaca in der Gärtnerei begegnet, nehmen Sie sie mit. Ein kleiner Topf mit der schönen Pflanze kostet nicht die Welt (um die 6 €) und die Pflanze wächst wirklich schnell. Schon im ersten Jahr macht sie viel Freude, insbesondere im Zusammenspiel mit anderen Sumpfpflanzen wie Blutweiderich, Trollblume, Sumpfdotterblume, Wasserminze, Sumpf- und Wieseniris oder auch Seerosen im Miniteich. Ihr filigranes Aussehen und die hübschen Blüten machen Spaß, die Pflanze ist absolut pflegeleicht und einfach zu überwintern. Besser geht es nicht, oder?

Ist Zimmerknoblauch eine Bienenpflanze?

Ja, Tulbaghia gehört zu den Lauchgewächsen mit langer Blütezeit. sie ist sehr wertvoll für Wildbienen und andere Insekten.

Zimmerknoblauch blüht, Tulbaghia violacea, Staude mit essbaren violetten Blüten, gehört zu den Allium-Gewächsen, riecht stark nach Zierlauch bzw. Knoblauch

Wie vermehren?

Am einfachsten vermehren Sie Zimmerknoblauch / Kaplilie / Tulbaghia durch Teilen des Wurzelstocks.

Tulbhagia violacea, Zimmerknoblau, Kaplilie

Amseln plündern Pflanzkübel und Blumentopf: warum und was hilft dagegen?

Ich mag Amseln. Wirklich. Sie vertilgen Unmengen an Raupen, kleinen Schnecken, Larven von Dickmaulrüsslern, Junikäfern, Laufkäfern etc. Dabei durchwühlen sie Beete und Blumentöpfe und ich kann mir fast sicher sein, wo eine Amsel gräbt, verstecken sich irgendwelche Schädlinge im Boden.

Doch sobald Amseln ihr Nest bauen, suchen sie auch nach guter feuchter Erde. Blumenerde aus dem Blumenkasten ist feinstes Baumaterial für den Nestbau und anders als normale Gartenerde ist Blumentopferde immer schön feucht und fein strukturiert. So weit, so verständlich aus Amselsicht, aber was tun, wenn man es leid ist, täglich ihre Dreck wegzufegen und den Blumenkasten wieder frisch aufzufüllen? Mein Lösung: Ein Deckschicht aus Kieselsteinen. Sie verhindert zuverlässig, dass Amseln Erde aus  Blumentöpfen klauen.

Frau Amsel hat sich einen Balkonkasten als Kinderstube ausgesucht (c) Julia Poetsch

Ein weiterer Grund warum Amseln, auch außerhalb der Brutsaison, Mulden in Pflanzkübel graben ist Hitze. Wenn Amseln unter Büschen auf dem Boden sitzen und ihre Flügel weit von sich strecken, leiden sie, wie wir, unter sommerlicher Hitze. Doch der bodennahe Platz ist auch gefährlich. Jeden Moment könnte sich eine Katze hinterrücks anschleichen und dann ist Schluss mit der Gemütlichkeit im kühlen Schatten.

Amseln sind schlaue Vögel und finden in ihrem Revier in meinem Garten auch etwas sicherere, immer leicht feuchte Schattenplätze, nämlich in Pflanzkübeln und mit Zwergbäumen bepflanzte halbe Weinfässer. „Meine“ Amseln finden den erhöhten Platz, 80 cm oberhalb des Pflasters, angenehm und ausreichend sicher. Also heben sie eine Mulde aus und versuchen die schlimmste Hitze des Tages dort zu überstehen.

Gute Idee, wenn sie dafür nicht jeden Tag aufs Neue Erde und Bodendecker Duftsteinrich aus dem Kübel schleudern würden. Meine Lösung auch in diesem Fall: Kieselsteine. Eine Deckschicht mit 2 cm Stärke genügt völlig, um Amseln das Graben zu verleiden. Tut mir wirklich leid für die Vögel, aber irgendwo endet auch meine Vogelliebe. Mein kleiner Garten bietet sicher noch andere schattige Plätze, bei denen es mir egal ist, wenn Amseln in der Erde wühlen und sie verteilen.

Bieten Sie Amseln und allen anderen Gartenvögel katzensichere schattige Plätze an und eine Vogeltränke. Reinigen Sie die Vogeltränke täglich und füllen Sie täglich frisches Wasser auf. Beim Gießen der Blumenkästen kommen Sie bestimmt auch an der Vogeltränke vorbei, der Aufwand hält sich also in engen Grenzen. Wie eine gute Vogeltränke aussehen muss und warum eine gute Vogeltränke nichts kosten muss, erkläre und zeige ich gleich nebenan.

Frau Amsel sitzt auf dem Regenfass im Garten

Blumen rund um den Mini-Teich

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.

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