Vögel gehören für mich zum Garten wie Blumen, Büsche und Bäume. Ich liebe es morgens mit dem Gesang der Vögel aufzuwachen und tagsüber vom Schreibtisch aus ihrem quirligen Treiben vor meinem Bürofenster zuzusehen. Der vogelfreundliche Garten ist eine Herzensangelegenheit, und für Gärtner der erste, vielleicht sogar wichtigste Schritt zum giftfreien Garten, in dem Schädlinge nie zur echten Plage werden.
Inhaltsverzeichnis
Vögel sind die wichtigen Verbündete der Gärtner
Wie wichtig der vogelfreundliche Garten für den Hobbygärtner ist, zeigt sich spätestens im Mai wenn üblicherweise Millionen Läuse Hibisken, Rosen und andere Pflanzen heimsuchen. Die Ratgeber sind voll mit vermeintlich guten Ratschlägen. Angefangen von der chemischen Giftbrühe über Brennesselsud bis hin zu systemisch wirkende „Pflaster“ gegen saugende Insekten. Was dabei jedoch raus kommt sind bestenfalls tote Läuse beim Brennesselsud und im schlimmsten Fall massenweise tote Jungvögel. Denn der fütternde Altvogel unterscheidet nicht zwischen Laus und vergifteter Laus, sondern sammelt sein Futter für die Jungen überall, wo er es finden und einsammeln kann.
Natürlich verstehe ich Gärtner, die sich über massenhaft auftretende Läuse ärgern und um ihre Hibisken, Zieräpfel, Salate und den total verlausten Schneeball sorgen, aber die Erfahrung zeigt: Wo Läuse, da auch ihre Fressfeinde: Vögel und jede Menge Marienkäferlarven. Vielleicht kommen sie erst mit ein paar Tagen Verspätung aber dann beginnt das große Fressen.
1. Tipp: Verzichten Sie auf Pflanzenschutzmittel gegen saugenden Insekten
Ignorieren Sie Läuse und betrachten Sie Insekten aller Art ab sofort als Lebendfutter für Vögel. Es kostet anfangs ein bisschen Überwindung aber ist dieser erste Schritt geschafft und die Giftspritze entsorgt, verschwinden die Läuse und andere Plagegeister von ganz alleine. Hilfreich dazu auch diese Strategie, um Läuse giftfrei fern zu halten.
2. Tipp: Gestalten Sie Ihren Garten vogelfreundlich.
Ein Garten ist für Vögel dann interessant, wenn er Nahrung, Unterschlupf, Überblick, Wasser und Nistplätze bietet. Mit Nahrung ist nicht unbedingt Vogelfutter aus der Tüte gemeint. Viel wichtiger sind natürliche Futterquellen: Insekten, Käfer, Früchte und Samen. Vögel finden das in Hecken und Bäumen, naturbelassenen Wildblumenwiesen, zwischen und an Pflanzen (Stauden, Sommerblumen, Kletterpflanzen), an Wasserstellen, im lockeren, humusreichen Boden oder im Wald. Doch die gute Nachricht für alle Gartenbesitzer und Hobbygärtner ist: Es ist gar nicht so schwer, einen Kleingarten vogelfreundlich zu gestalten. Los geht‘s mit einem Baum und geeigneten heimischen Futtergehölzen.
3. Tipp: Pflanzen Sie Bäume und Schutzhecken.
Früher war der Hausbaum selbstverständlich. Heutzutage ist die Auswahl wegen der geringen Grundstücksgröße etwas schwieriger, aber sicher nicht unmöglich. Statt, für die heimische Vogelwelt unnütze und zudem giftige Thujen zu pflanzen, wählen Sie besser ein Gehölz, das Vögeln Futter bietet und darüber hinaus sich auch als Singwarte, Schlaf- oder Nistplatz anbietet.
Eine Auswahl kleiner Hausbäume und Gehölze für den vogelfreundlichen Garten.
- Mehlbeere, weiße Doldenblüten für Insekten und im Herbst dann rote Früchte für die Vögel.
- Eberesche, weiße Doldenblüten für Insekten, leckere rote Früchte für Vogel – und Mensch, das gilt jedoch nur für die essbare Eberesche.
- Pfaffenhütchen, Rotkehlchen lieben es, Es gibt auch klein bleibende Pfaffenhütchen für den Kleingarten, mit hübscher Herbstfärbung.
- Säulenzierapfel, romantische Blüten und im Herbst reichlich kleine Äpfelchen für die Vögel.
- Apfeldorn, trägt im Herbst und bis in den Winter leuchtend rote Früchte. Futter satt für viele Amseln. Zur Blüte im späten Mai ist der ganze Baum eine Bienenweide.
- Hainbuche, speziell die Sorte Monumentalis. Sie wächst sehr langsam und trägt ein dichtes Blätterkleid, in dem Vögel gerne nisten.
- Feldahorn in Säulenform.
- Schwarzer Holunder. Die Sorte Black Tower trägt dunkles Laub, hat eine sehr schmale Säulenform und wächst nur langsam. Ideal für den sehr kleinen Garten,
- Traubenkirsche, späte Blüte im Mai lockt zahlreiche Insekten an.
- Felsenbirne, mit Blüten für Insekten, reichlich Früchten und mit einem spektakulären Herbstkleid.
Selbst kleine Gärten vertragen erstaunlich viele kleine Bäume in Säulenform und/oder auf Hochstamm. Letztere lassen noch immer Platz genug für eine hübsche Unterpflanzung mit allerlei Blumen und Stauden der Saison.
Empfehlenswerte, gemischte Vogelschutzhecken aus heimischen Gehölzen bilden das „Gerüst“ für den vogelfreundlichen Garten
- Aronia,
- Berberitze/Sauerdorn,
- Hainbuche,
- Haselnuss,
- Weißdorn,
- Schlehe,
- Schneeball,
- Zierquitte
- Seidelbast.
Eine gut sortierte Baumschule in Ihrer Region stellt Ihnen gewiss noch weitere geeignete „Vogelschutzbäume“ vor. Lassen Sie sich gut beraten denn ein schöner Baum hat nicht nur einen Preis, sondern soll ja auch für Jahrzehnte am Standort gut aussehen. Wäre schade, stellt sich nach kurzer Zeit heraus, dass der Wunschbaum für den vorgesehenen Platz doch nicht optimal gewählt worden ist. Eine Staude ist schnell ausgetauscht, ein Baum am falschen Platz geht entweder ein oder kümmert Jahre vor sich hin. Kein schöner Anblick!
Tipp 4: Stellen Sie täglich sauberes Wasser für Vögel bereit.
Vögel brauchen Wasser zum Trinken und für die Pflege ihres Gefieders. Wer einen kleinen Teich im Garten hat, merkt schnell, wie schnell Vögel seichte Uferstellen in Beschlag nehmen. Gleiches gilt für halbierte Weinfässer, bepflanzte Zinkzuber und ähnliche Wasserbehälter. Zum Trinken sind diese Behälter sicher geeignet aber nicht zum Baden. Das geht viel besser in einem alten Suppenteller, Blumentopfuntersetzer aus Ton oder einer ähnlich flachen Schale. Achten Sie auf Hygiene und füllen Sie das Badewasser der Vögel täglich frisch auf.
Ein gutes Vogelbad braucht keinen Schnickschnack
Verzichten Sie unbedingt auf schwer zu reinigende Vogelbäder aus der Deko-Abteilung. Sie sind nicht nur teuer, sondern bergen die Gefahr, schon aus eigener Bequemlichkeit heraus seltener gereinigt zu werden. Mit schlimmen Folgen für die muntere Vogelschar.
Achten Sie beim Aufstellen des Vogelbades darauf, dass Katzen sich nicht unbemerkt anschleichen können. Ein, zwei Meter von der nächsten „Deckung“ entfernt, sollte genügen. Manche postieren Vogelbäder auch auf Pfosten in ein Meter Höhe. Auch das ist eine schöne Lösung, solange Sie auch dort das Vogelbad tatsächlich hygienisch sauber halten können.
Tipp 5: Heben Sie eine kleine Grube fürs Sandbad aus.
Einige Vögel bevorzugen Sand, um ihr Gefieder von Parasiten zu befreien. Sicher finden Sie auch in Ihrem Garten ein geeignetes Plätzchen für eine Sandmulde. Die Größe eines etwas größeren Suppentellers dürfte dafür ausreichen. Sie können dafür im Zoohandel teuren Vogelsand kaufen oder auf die preiswerte Alternative ausweichen: Die regionale Sand- oder Kiesgrube nimmt keinen Euro für einen Eimer selbst geschaufelten Sand.
Aber: Falls sich Katzen in Ihrem Garten tummeln, verzichten Sie besser auf die Sandgrube. Katzen würde sie doch nur als Katzenklo missbrauchen und genau das wollen Sie als Vogelfreund ganz sicher nicht.
Tipp 6: Sorgen Sie für natürliche und künstliche Brutplätze.
Wenn Sie Nistkästen kaufen oder selber bauen, achten Sie unbedingt auf deren Zweckmäßigkeit. Der Fachhandel, aber auch viele Werkstätten für Behinderte bieten Nistkästen in verschiedenen Formaten, Fluglochgrößen und Ausführungen (Holz oder Beton) an. Sie müssen gut zu reinigen sein, Holznistkästen sollten Metallplatten am Einflugloch als Schutz vor Mardern und Katzen haben. Alles andere, beispielsweise die lustige „Villa Kunterbunt“ für Meisen, ist zumeist nur teurer Schnickschnack, der von den Vögeln kaum angenommen wird. Anspruchsvoller sind Nistplätze für Rotkehlchen oder Zaunkönige anzubieten. Sie bauen ihr Nest gerne in Totholzhaufen oder dornigen Büschen. Dafür bietet sich dann allerdings auch eine dicht bewachsene Wand mit Rankgerüst und Kletterrosen an.
Wenn Sie Nistkästen aufhängen, richten Sie das Flugloch nach Osten aus. In meinem Garten haben sich Nistkästen unter der Dachtraufe in 2,80 m Höhe sehr bewährt. Ebenso Nistkästen an Rosenrankgerüsten, Rosenbögen und Obelisken.
Sogar der kleinste Garten bietet Brutplätze für Amsel, Grünfink, Hänfling, Buchfink oder Sperling an: Eine mit wildem Wein oder Efeu bewachsene Wand ist ein ganzes Universum für die Vogelwelt und bietet Brutplatz, Schutz und Futter in einem. Und manchmal tut es sogar ein Balkonkasten, wie folgendes Bild beweist. Eine scheinbar junge, unerfahrene Amsel zog hier ihre Jungen groß. Drei von fünf Küken sind am Ende tatsächlich flügge geworden.
Tipp 7: Schaffen Sie Sitzwarten und eine aussichtsreiche Bühne.
Wer einmal beobachtet hat, wie Vögel auf Insektenjagd gehen, versteht ihre Taktik schnell. Sie setzen sich auf ihre erhöhten Sitzwarte (ein Ast oder ähnliches) und beobachten ihre Umgebung. Kaum bewegt sich ein Insekt, ist es auch schon entdeckt und umgehend erhascht. Das geht so im Halbminutentakt, insbesondere wenn der Tisch so reich gedeckt ist wie bei einer Wildblumenwiese. Rauf auf den Ast, rein in die Wiese, zum Nest die Jungen füttern und zurück auf den Ast. Zack, zack. Schön wenn alles nah und für den Vogel übersichtlich und zugleich katzensicher ist. Das heißt für Sie und Ihren Plan, den Garten vogelfreundlich zu gestalten: Stellen Sie an einem geeigneten Platz mit „Überblick“ eine Sitzwarte auf. Das kann ein Rankgitter sein oder ein Obelisk oder auch nur ein langer Holzstab mit einer kurzen Querstange oben. Eine Bohnenstange tut’s zur größten Not auch.
Lohn für Ihre Mühe ist nicht nur das stetige Schwinden lästiger Mücken, sondern auch morgendlicher Vogelgesang. Denn Singvögel singen am liebsten von ihrer erhöhten Bühne aus. Soll ja jeder hören, was sie zu trällern haben.
Tipp 8: Schaffen Sie Totholzecken und kompostieren Sie selbst.
Auch ein kleiner gepflegter Garten bietet Raum für eine Totholzecke und sei es an der rückwärtigen, gut geschützten Hauswand.
Etwas schwieriger ist es dagegen in Kleinstgärten mit einem geeigneten Kompostplatz. Denn, um der Wahrheit zu genügen: Mit einem Kompostbehälter ist es ja nicht getan. Sie brauchen mindestens zwei, besser noch drei Komposter, macht unterm Strich vier bis fünf Quadratmeter Platzbedarf. Auch Thermo-Kompostbehälter können nicht zaubern, auch wenn ihre Werbung es vollmundig verspricht. Das Verrotten braucht mindestens ein Jahr Zeit. Den Kompost, den Sie dann allerdings auf den Beeten verteilen, ist voll mit Käfernlarven, Würmern und sonstigem Getier. Ein reich gedeckter Tisch für alle Vögel und Igel und das Beste, was Sie Ihren Pflanzen geben können.
Doch selbst wenn Sie keinen Platz für einen Kompost haben und auch nicht mehr die Kraft, diesen umzusetzen und auszufahren, sollten Sie Ihrem Garten im Frühling Kompost gönnen. Sie erhalten kontrollierten und gesiebten Kompost in Säcken oder lose beispielsweise bei der Sammelstelle für Grünabfälle Ihres Landkreises. Stichwort für Ihre Suche im Internet ist Abfallwirtschaftsmanagement + Ihr Ort.
Tipp 9: Pflanzen Sie insektenfreundliche Blumen und Gehölze.
Nichts schöner als eine natürliche, bunt gemischte Blumenwiese. Dort finden Vögel wirklich reichlich Nahrung für sich und ihre Jungen: Glockenblumen, Witwenblumen (Skabiosen), Margeriten, Wiesenknäul, Schaumblüte, Kuckucksblumen und wie sie alle heißen. Auch wer keinen Platz für eine Blumenwiese hat, sollte bei der Auswahl seiner Pflanzen darauf achten, dass Bienen, Hummeln und andere Insekten sie gerne besuchen. Achten Sie beim Einkauf auf bienenfreundliche Pflanzen, und falls Sie sich nicht sicher sind: Bevorzugen Sie Pflanzen mit ungefüllten Blüten, einheimische Blumen, Lippenblütler. Auch viele, wenn nicht gar die meisten bekannten Kräuter sind äußerst attraktiv für Insekten.
Bienenweiden bzw. Insektenweiden sind beispielsweise Akelei, Astern, Bartblume, Beinwell, Blaukissen, Blutweiderich, Dill, Duftnessel (Agastache), Duftveilchen (Viola), Ehrenpreis, Felberich, Fenchel, Fingerhut (Digitalis), Fetthenne (Sedum), Flockenblume, Goldlack (Erysimum cheiri), Indiandernessel (Monarde), Katzenminze (Nepata), Lavendel, Liebstöckl, Mohn, Nachtkerzen, Nelkenwurz (Geum), Mauerpfeffer (Sedum album), Phlox, Ringelblume (Calendula), Salbei, Schafgarbe, Schmuckkörbchen (Cosmea), Spornblume, Stockrose (Alcea Rosea), Storchschnabel (Geranium), Taglilien (Hemerocallis), Traubenhyazinthen, Sonnenhut (Echinacea und Rudbeckia), Thymian, Zierlauch (Allium), einfache Zinnien, Zitronenmelisse, einfach blühende (ungefüllte) Rosen, Pfingstrosen, Hecken (Liguster, siehe Tipp 3) und Kletterpflanze Lonicera.
Nebenbei bemerkt: Thymian und Lavendel locken nicht nur Bienen an, sie schützen Rosen auch vor Pilzkrankheiten und wehren erfolgreich Schnecken ab.
Tipp 10: Füttern Sie Vögel das ganze Jahr.
Lange Zeit hieß es, heimische Vögel, die nicht in den Süden fliegen, sollten nur im Winter bei geschlossener Schneedecke zugefüttert werden. Inzwischen empfehlen viele Experten die Ganzjahresfütterung. Es geht bei der Fütterung nämlich nicht um den Erhalt bedrohter Vogelarten (dazu ist leider sehr viel mehr Wissen und politischer Willen notwendig), sondern darum, den Garten für unsere Singvögel möglichst das ganze Jahr über attraktiv zu halten. Vögel sollen sich darin wohl fühlen, Läuse und lästige Mücken entfernen, Kindern und Erwachsenen Natur veranschaulichen und einfach nur Spaß machen.
Der Garten als Rückzugsort für eine Vogelwelt, die in der freien Natur immer öfter das Nachsehen hat. Weil immer mehr Flächen verbaut werden und weil in der Landwirtschaft Monokulturen vorherrschen. Jeder Gartenbesitzer kann seinen Beitrag dazu leisten, dass Vögel auch weiterhin bei uns eine Chance haben. Wichtig ist allerdings geeignetes Futter. Sehr guten Erfolg habe ich seit mehreren Jahren mit einem grob geschroteten Ganzjahres-Wildvogelfutter ohne Schalen. Die Vögel hinterlassen keine Reste und rund um die Futtersilos gehen kaum noch Samen auf. Wenn doch: Sonnenblumen- und Kohlsämlinge ja schnell gezupft.
Tipp 11: Halten Sie Ihren Stubentiger dort, wo er hin gehört: im Haus.
Jede normale freilaufende Hauskatze erbeutet im Schnitt 30 Vögel pro Jahr. Katzenfreunde sagen: So ist die Natur. Der Vogelfreund hält dagegen: So viele Katzen in der Umgebung sind eben nicht Natur, sondern wurden von Menschen dorthin gebracht. Leute halten sich Katzen, obwohl sie eigentlich keine Zeit für sie haben. Sie lassen sie draußen herumstreunen, damit sie zu Hause während ihrer Abwesenheit nichts anstellen. Der Ärger zwischen Vogelfreunden und Katzenhaltern ist so vorprogrammiert. Wer auf seine Katze nicht verzichten will, sollte bitte wenigstens diese Tipps beherzigen:
- Schaffen Sie sich nur eine Katze an, wenn Sie tatsächlich die Zeit haben, sich mit ihr täglich zu beschäftigen. Jede Katze will spielen und jagen. Wenn nicht mit ihnen, dann eben mit Vögeln und anderen Tieren (Eidechsen!), die ihr über den Weg laufen.
- Kastration und Sterilisation: Es gibt schon genug herrenlose Katzen auf der Welt. Übernehmen Sie die Verantwortung dafür, dass durch ihre Katze nicht noch mehr hinzu kommen.
- Lassen Sie Ihre Katze auch im Urlaub nicht unbeaufsichtigt, sondern bitten Sie Freunde, sie während Ihrer Abwesenheit, sich um das Tier zu kümmern oder geben Sie die Katze in eine geeignete Tierpension. Das Aussetzen von Katzen ist nicht nur verboten, sondern die denkbar schlechteste Möglichkeit, ein plötzlich doch „lästig gewordenes“ Tier loszuwerden!
- Schränken Sie den Freigang der Katze während der Brutzeit der Vögel deutlich ein. Jungvögel sind einfach nicht erfahren und flink genug, einer jagenden Katze zu entkommen. Beobachten Sie die Vögel im Garten. Sind gerade Junge flügge geworden? Bemerken Sie aufgeregt lockende Altvögel? Dann lassen Sie Ihre Katze bitte im Haus – insbesondere während der frühen Morgen- und Abendstunden.
- Bauen Sie ein ausbruchsicheres Katzengehege in ihren Garten. Das ist gut für alle, auch für von Katzen genervte Nachbarn.
- Legen Sie Ihrer Katze ein Halsband mit Glöckchen um: Jedes zweite Vogelleben könnte so gerettet werden! Katzen gewöhnen sich schnell an ihren neuen „Schmuck“ und lassen sich davon auch nicht weiter stören.
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog „Wo Blumenbilder wachsen“ teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.
Schöne Tips für Wildvogelfreunde.
Schlimme Tips für Katzenfans. Katzen können in einer Wohnung nicht Artgerecht gehalten werden. Wer seiner Katze keinen Auslauf gewähren kann, sollte auf eine Haltung verzichten.
Schlimme Tipps für Katzen, möchte ich nicht so stehenlassen. Aber ich bin bei dir, wenn du sagst, wer Katzen nicht artgerecht halten kann, soll es seinlassen. Leider beherzigen das viel zu wenige Katzenhalter und, wie zahlreiche Studien es belegen, sie ignorieren die Gefahren für Vögel und Eidechsen, die von Katzen nun mal „naturgemäß“ ausgehen. Einfach weniger Katzen wäre schon mal ein guter Ansatz.
Auf der Suche, wie ich am besten unseren neuen, kleinen Reihenhaus-Stadtgarten gestalte, bin ich hier gelandet und muss sagen, dass ist das beste, hilfreichste und verständlichste, was ich finden konnte!! Jetzt gibt´s Blumenwiesenbeet anstatt Steingarten 🙂 Der Rest wird auch umgesetzt. Vielleicht darf ich eine Frage stellen? Wir haben zwei Tannen im Garten, die einfach zu groß sind. Diese möchte ich gerne halbieren, die Äste entfernen und die Stämme beranken. Ich bin auf die Clematis gestossen, weil die so schön blüht. Ist diese denn für einen Vogelgarten empfehlenswert oder haben Sie einen besseren Tipp?? Ich würde mich über Ihre Hilfe sehr freuen.
Vielen Dank im Voraus.
Fragen sind immer erlaubt aber die Antwort wird vielleicht nicht ganz schmecken. Denn: Ist die Tanne zu groß, hilft auch ihr Halbieren nichts. Es bleibt einfach nur eine hässlich verunstaltete Konifere zurück. Dagegen hilft auch keine Clematis, schlimmer noch: Sie würde kaum Fuß fassen, dort wo die Tanne steht. Allenfalls im Kübel. Ich finde, Tannen gehören in den Wald. Da sind sie schön, da haben sie Platz und sind in der richtigen Gesellschaft. Im Garten laugen Tannen den Boden gnadenlos aus. Wo Tanne, da wächst nichts mehr, außer vielleicht noch Moos an der Wetterseite.
Die Frage ist, was dann? Ich rate ja eher zu einem richtig hübschen kleinen Laubbaum wie eine Thüringische Mehlbeere oder der Apfeldorn. Von beiden Bäumen bin ich restlos überzeugt. Sie sehen hübsch aus, tragen im Herbst Beerenschmuck, den die Vögel lieben (wenn auch erst spät genießen, zumindest die Apfeldornbeeren). Bienen waren vor zwei Wochen erst hin und weg von der Blüte des Apfeldorns. Eine Clematis wächst auch in diese Bäume problemlos hinein. Am schönsten wohl in die Mehlbeere, weil diese eine locker besetzte Krone hat. Ich kann da leider noch nicht mit Erfahrung punkten, denn die Clematis an diesen Bäumen sind noch etwas schwach und hangeln sich gerade erst den Baumpfosten hoch. Aber das wird schon, darauf freue ich mich schon jetzt. Einmal blühende Clematis setzen ja im Herbst Samenstände an. Vögel mögen diese Samenstände durchaus. Man kann die hübschen Puscheln auch für Trockensträuße und Kränze verwenden. Clematis ist aber nicht gleich Clematis. Ich würde mich auf die Seite des Clematis-Experten Westphal begeben und dort nach der richtigen Clematis für den neuen Baum umschauen. Es sollte ja zu einander passen, zumindest was Wuchshöhe und Schnittgruppe angeht.
hat mir alles sehr gut gefallen. aber – von vögeln magst du ahnung haben, von katzen leider nicht.
1. halsbänder können für katzen tödlich enden! und ein daran hängendes glöckchen ist eine absolute katastrophe für das sensible katzenohr!
2. ich habe seit vielen jahren katzen. zur zeit sind es sieben an der zahl. von denen fängt ganz genau EINE etwa 4 vögel im jahr (natürlich ist jedes vögelchen, auch in meinen augen, zuviel) aber wir können mal davon ausgehen, dass es in den meisten fällen alte oder kranke tiere sind, die zur beute werden. ich habe viel zeit, kann die futterstellen in meinem garten beobachten und genau das tun auch die restlichen sechs meiner katzen. sie gucken. und finden das getümmel am futterhäuschen extrem spannend. das war es aber auch schon.
streunende, ausgesetze, verwilderte und heimatlose katzen, die sich tatsächlich von mäusen und vögeln ernähren m ü s s e n, jagen sicher öfter – für sie ist es allerdings auch lebensnotwendig und auch in diesen fällen, sind es in der regel alte und kranke vögel, die sich von ihnen fangen lassen.
in der hauptsache sollten wir wohl doch so ehrlich sein und den bauern,den uneinsichtigen gartenbesitzern (die es nicht lassen können, mit giften in ihren gärten zu hantieren, weil die insekten stören), der abholzung der wälder, der bebauung der lebensräume der kleinen piepmätze usw. usw. „die schuld“ am rückgang der vogelpopulation geben.
ansonsten aber, wie schon geschrieben, ein netter beitrag. vielen dank dafür!
Liebe Angie, deine Meinung passt zu den Studien und Berichten, die ich inzwischen über Katzenhalter gelesen habe: Sie wollen die Wahrheit über ihre Katzen gar nicht kennen. Katzen werden grundsätzlich in Schutz genommen, egal was sie tun. Fakt ist aber auch: Es gibt inzwischen zu viele Freigänger-Katzen und die killen nicht 4 Vögel im Jahr, sondern 200 lt. einer amerikanischen Studie. Richtig ist aber auch, dass die Gärten inzwischen zu klein sind und kaum noch eine Handvoll Vögel ernähren können. Und richtig ist auch, dass Monokulturen zu einem massenhaften Sterben von Insekten führen. DAS ist ein ganz wichtiger Faktor, genau wie die ganz überflüssige Chemie im Garten. Das alles ändert aber nichts daran, dass am besten jeder Vogelfreund Verantwortung für seinen Bereich übernimmt. Und wenn dieser Vogelfreund eine Katze hat, dann gibt es ja noch immer die Möglichkeit, die Katze als HAUSKATZE zu halten du nicht als Freigänger. Oder der Katzenhalter mit Garten könnte sich dort auch einen eingezäunten Abenteuerspielplatz für seine Katze bauen. Warum nicht. Tiergerecht ist das Halten von Katzen ausschließlich in Wohnungen meiner Ansicht nach ohnehin nicht, schon gar nicht, wenn man sich nicht täglich intensiv mit dem Tier beschäftigt.
Meine liebe Katzen-Liebhaberin! Ich habe in meinem ganzen, fast 50 jährigen Dasein noch NIE(!!) eine Katze erlebt, die einen erbeuteten Vogel FRISST! Das haben unsere verzogenen, Dosenfutter-gemästeten Stubentiger gar nicht nötig! Das Tierchen wird genüsslich zer-spielt bis es sich nicht mehr bewegt, denn dann ist es langweilig und uninteressant und dann liegt es da, wird Dir höchstens noch zum „Geschenk“ gemacht- wie süüüüß! Und in der Regel war es keineswegs krank sondern maximal unerfahren und deshalb einen winzigen Moment nicht so aufmerksam, wie es sein sollte…
Du redest Dir dieses Thema einfach nur schön, weil Dir eben nur Deine Katzen am Herzen liegen- sehr schade!
Sehr richtig, leider.
Das Problem für den Vogel ist der Mensch. Davon gibt es leider zu viele und es werden immer mehr. Das ist das Hauptproblem und nicht nur für den Vogel. Frohe Weinachten.
Hallo Fiona,
deine Tipps für den vogelfreundlichen Garten sind wunderbar. Und als Biologin und Katzenfreundin kann ich nur sagen: auch was die Katzen angeht, hast du Recht. Zu viele Vogelleben gehen auf deren Konto, oft sind es die unerfahrenen Jungvögel. Wer einen Freigänger hat, sollte das verhindern und das Glöckchen ist für Katzen kein Problem.
Viele Grüße