Der Blumengarten im November ist keineswegs trist und leer. Ganz im Gegenteil. Jetzt kommt der Höhepunkt der Gartensaison, zumindest in einem milden Herbst. Dann blühen viele Blumen, denen es im Sommer viel zu heiß gewesen ist. Zudem treibt bereits die nächste Blumen-Generation. Schauen Sie also genau hin, bevor Sie jäten. Es lohnt sich.

Außerdem bringen dicke Tuffs der Garten-Chrysanthemen noch einmal Blütenfülle in den Blumengarten im November. Es wird durchgeblüht!

Der Blumengarten im November. Was gibt’s zu tun? | Der Blumengarten im November ist nicht trist, sondern kann bunt und abwechslungsreich sein - zumindest solange das Wetter mitspielt. Es gibt noch viel zu tun, um den Garten auf Winter & Frühling vorzubereiten. Seien Sie dabei.

Kapuzinerkresse blüht bis zum Frost. Im November sogar noch prächtiger als im Sommer.

Welche Gartenarbeiten stehen im November an?

Pflanzen und versetzen Sie Rosen

Sobald Rosen im November zur Ruhe gekommen sind, ist beste Pflanzzeit. Rosenhändler versenden jetzt wurzelnackte Rosen und wer eine Rose versetzen möchte, sollte es jetzt tun. Wie’s geht, erkläre ich gleich nebenan.

Rosen putzen, schützen und anhäufeln

  • Entfernen Sie sämtliche kranke Rosenblätter und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
  • Schneiden Sie überlange Rosentriebe um etwa 30-50 Prozent zurück, um Wind- und Schneebruch im Winter zu vermeiden. Der richtige Rosenschnitt erfolgt jedoch erst nächstes Jahr im Frühling.
  • Erst wenn die Temperaturen unter 5 Grad sinken, kommen Rosen zur Ruhe. Dann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, den Wurzelhals etwa 20 cm hoch mit Erde anzuhäufeln. Verwenden Sie dazu Gartenerde oder verbrauchte Erde aus Pflanzkübeln, kein Mulchmaterial. Letzteres schützt nicht so gut vor Frost.
Princess Alexandra of Kent vor Frauenmantel

Englische Rose Princess Alexandra of Kent vor Frauenmantel

Welchen Winterschutz für frostempfindliche Rosen?

  • Frostempfindliche Rosen, wie Chinarosen und manche Teerosen brauchen zusätzlichen Winterschutz. Decken Sie diese mit einer Rosenhülle ab und stellen Sie einige Tannenzweige dazu, um diese Rosen zu schattieren.
  • Die Kronen von Stammrosen bekommen ebenfalls ein Rosenhülle oder eine Haube aus Gartenvlies. Wichtig ist es, die empfindliche Veredlungsstelle zu schützen. Stroh oder ähnliches Füllmaterial in der Rosenhaube hilft zusätzlich.
  • Noch sicherer vor starken Frösten schützt das Umlegen der Stammrosen. Dazu wird der Stamm losgebunden, über die Veredlungsstelle hinweg nach unten gebogen und dann mit Eisenhaken oder zwei bis drei Heringen am Boden fixiert. Jetzt noch dick Erde auf die Veredlungsstelle packen und der Winter kann kommen.

Tipp: Packen Sie Rosen nicht zu früh ein, sonst treiben sie aus, anstatt sich in Winterruhe zu begeben.

Wie kommen Rosen im Pflanzkübel gut durch den Winter?

Schenken Sie Rosen im Kübel im November ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Bei ihnen greift Frost nicht, wie im Garten, von oben an, sondern trifft auch direkt auf den Wurzelbereich. Schützen Sie daher den Topfrosen ganz besonders gut.

  • Binden Sie eine dicke Kokosmatte um den Pflanzkübel und stellen Sie diesen dicht ans Haus – möglichst im Schatten. So verhindern Sie, das die Rose durch Wintersonne zu früh austreibt.
  • Prüfen Sie die Feuchtigkeit im Pflanzkübel regelmäßig und gießen Sie nach Bedarf an frostfreien Tagen.

Schneiden Sie verblühte Astern ab

Astern sind jetzt verblüht und können ab. Warum? Weil Astern sich gerne zügellos durch Selbstaussaat vermehren. Wenn Sie weitere Astern möchten, teilen Sie lieber gute, mehltauresistente Sorten.

Leeren Sie den Miniteich

Seerosen im Miniteich kommen jetzt ins Winterquartier. Schneiden Sie dazu alle Blätter und überstehende Wurzeln ab, setzen Sie die Seerose im Topf in einen Eimer und ab damit in den Keller. Alles weitere erkläre ich hier.

Falls der Miniteich, wie bei mir, ein halbes Weinfass ist, leeren Sie es. Stellen Sie das Fass anschließend auf den Kopf auf Pflastersteine oder Latten, damit es gut von allen Seiten durchlüftet wird. Gleiches gilt für ein hölzernes Regenfass.

Pflanzen Sie Beerensträucher

Es ist Pflanzzeit auch für Beerensträucher wie Blaubeeren (Kulturheidelbeeren), Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren oder Brombeeren. Solange der Boden offen ist und noch warm, können Sie alle Beerensträucher pflanzen. Auch in große Pflanzkübel oder Weinfässer, das gilt insbesondere für Blaubeeren, die ja ohnehin saure Pflanzerde / Rhododendronerde brauchen.

Chrysanthemen im Blumen

Chrysanthemen blühen überreich im Blumengarten im November

Ist Jäten im November noch wichtig?

Unkraut macht keine Winterpause, das sieht nur so aus. Jäten Sie selektiv und ziehen Sie mit einem langen, stabilen Wurzelstecher jeden Löwenzahn, Hahnenfuß, Quecke, Vogelmiere oder ähnliches Beikraut mitsamt der Wurzel heraus. Es lohnt sich, auch im Blumengarten im November dran zu bleiben.

Vorsicht: Es wachsen bereits viele Sämlinge und Jungpflanzen von Sommerblumen im Garten. Allen voran Mohn, Kornblumen, Goldmohn, Bartnelken, Islandmohn, Mutterkraut, Einjähriger Rittersporn, Akeleien und andere. Schonen Sie erwünschte Sämlinge und versetzen Sie Jungpflanzen frühzeitig bei Bedarf an eine andere Stelle.

Welche Hortensien brauchen speziellen Winterschutz?

Klassische Bauernhortensien legen schon im Sommer und Herbst Knospen an fürs kommende Jahr. In rauen Regionen können Sie Hortensien mit Vlies vor frostigen Winden schützen.
Noch sicherer ist es, auf Rispenhortensien oder Waldhortensien, wie Annabelle, umzusteigen. Sie werden ohnehin im Frühling stark geschnitten und blühen am einjährigen Holz. Gleiches gilt für Sorten wie ‚Endless Summer‘ oder ‚Forever and Ever‘.

Welche Clematis werden im November geschnitten?

Ab November / Dezember werden Clematis der Schnittgruppe III bis auf etwa 30 cm über den Boden geschnitten. Das betrifft viele Clematis-Hybriden.
Clematis der Schnittgruppe II werden dagegen nur leicht beschnitten.
Mehr über den richtigen Clematis-Schnitt und die unterschiedlichen Gruppen erkläre ich gleich nebenan.

Mein Blumengarten im November: Clematis der Schnittgruppe III blüht überreich

Clematis der Schnittgruppe III blüht noch einmal im Blumengarten im November

Werden Stauden jetzt noch gepflanzt?

Solange der Boden offen und noch warm ist, haben Sie noch Zeit, Stauden zu teilen und zu pflanzen.

Was tun mit einjährigen Sommerblumen?

Lassen Sie Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Goldmohn, Löwenmäulchen und andere Sommerblumen einfach blühen bis zum Frost. Mit Glück säen sie sich fleißig aus und sie genießen im kommenden Jahr schon früher ihre Blüten.

Ernten Sie noch einmal Blumensamen

Kapuzinerkresse, Patagonisches Eisenkraut, Löwenmäulchen, Goldmohn, Dahlien und viele andere Blumen tragen inzwischen reifen Samen. Ernten Sie ihn vor dem 1. Frost. Lassen Sie den Samen bei Zimmertemperatur noch eine Weile trocknen, bevor sie ihn in Teefiltern oder Briefumschlägen kühl und dunkel für die kommende Aussaat aufbewahren.

Lassen Sie Duftsteinrich einfach dort, wo er ist.

Bodendecker Duftsteinrich blüht über Wochen und Monate. Jetzt verblüht das tolle Kraut, aber das ist noch lange kein Grund, es rauszureißen, es sei denn, sie wollen es woanders ansiedeln. Dann legen Sie das welke Kraut einfach dorthin, wo es nächstes Jahr wachsen und blühen soll.
Ansonsten übernimmt Duftsteinrich jetzt seine Aufgabe als Winterschutz für Sämlinge, kleine Blumenzwiebeln und Vogelfutter. Im zeitigen Frühling können Sie die Reste einfach so aus dem Blumenbeet ziehen, und gut ist.

 

Wie kommen Dahlien durch den Winter?

Der erste richtige Frost rafft das Kraut der Dahlien dahin. Schneiden Sie es etwa 20 cm oberhalb des Bodens ab. Heben Sie mit einer Grabegabel die Knolle aus dem Boden. Lassen Sie die Reste der Stiels an der Knolle. Schütteln Sie die Erde ab, beschriften Sie die Knolle und überwintern Sie sie dunkel und frostfrei im Keller.

Dahlien im Topf schneiden Sie ebenfalls ab. Den Topf können Sie anschließend, so wie er ist, in den Keller stellen. Falls Sie stark genug dafür sind.

Wie überwintern Gladiolen?

Manche Gladiolen, wie Wildgladiolen oder die heimische Siegwurz sind hierzulande winterfest und können im Boden bleiben. Anders großblumige Prachtgladiolen und Sterngladiolen. Heben Sie ihre Knollen mit der Grabegabel aus dem Boden. Schütteln Sie die Erde ab, entfernen Sie auch die winzigen Brutzwiebeln und schneiden Sie die Stiele ab. Lassen Sie die Knollen noch ein paar Tage draußen an einem luftigen, schattigen Platz trocknen, bevor auch sie in den Keller kommen.

Das Laub muss weg von der Wiese

Das Laub muss weg von Wiese und Rasen

Warum ist es wichtig, Blätter von der Wiese zu rechen?

Auf den Beeten kann Laub als natürlicher Winterschutz gerne liegenbleiben, nicht jedoch auf der Wiese. Rechen Sie Wiese / Rasen frei, sonst bildet sich unter dem Laub schnell Schimmel, unter dem das Gras vergammelt. Das Laub muss also weg. Beste Isolierung für ein Igelhaus.

Bauen Sie rasch ein nachhaltiges Igelhaus

Natürlich können Sie auch viel Geld für einen Bausatz oder ein fertiges Igelhaus ausgeben, aber wenn Sie noch ein paar Pflaster- oder Ziegelsteine, Holzlatten, eine Styroporplatte und Laub in petto haben, können Sie auch schnell und einfach ein nachhaltiges Igelhaus bauen. Der NDR erklärt, worauf es ankommt.

Bauen Sie ein Igelhaus, damit Igel im Garten bleiben

Bauen Sie ein Igelhaus, damit der Igel im Garten bleibt.

Hängen Sie Futtersilos für Vögel auf.

Vögel sind ihre wichtigsten Verbündeten im Garten. Helfen Sie ihnen jetzt mit gutem Futter über den Winter. Worauf es dabei ankommt, erkläre ich gleich nebenan.

Stecken Sie Blumenzwiebeln erst zum Schluss

Blumenzwiebeln von Allium, Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Hundszahn und Co. sollte man nie zu früh setzen. Warum? Sie treiben sonst zu früh aus und erfrieren dann, sobald es richtig frostig wird. Ich setze meine Blumenzwiebeln (bis auf Lilien) immer erst ganz zum Schluss der Gartensaison. Bis dahin gibt es für mich noch genug zu tun. Für Sie auch? Dann nichts wie raus und noch viel Spaß im Blumengarten im November.

Wie wird der Blumengarten im November winterfest?

Bereiten Sie ganz nebenbei Ihren Garten auf den Winter vor. Doch keine Eile, solange das Wetter mitspielt, haben Sie auch noch Ende des Monats oder sogar noch im Dezember Zeit, um Blumenzwiebeln zu setzen. Falls es doch schon vorher frieren sollte, sichern Sie rechtzeitig Wasserleitung und Wasserpumpe. Alle anderen wichtigen Arbeiten im Dezember liste ich auf in dieser Checkliste.

Der Blumengarten im November. Was gibt’s zu tun? | Der Blumengarten im November ist nicht trist, sondern kann bunt und abwechslungsreich sein - zumindest solange das Wetter mitspielt. Es gibt noch viel zu tun, um den Garten auf Winter & Frühling vorzubereiten. Seien Sie dabei.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihrem Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus vier Jahrzehnten, stellt Lieblingspflanzen und ihre Pflege vor, verrät die Lieblingsrezepte ihrer Familie und Rezepte aus ihrer Landküche und dazu lohnenswerte Gartengeräte, Koch - oder Gartenbücher vor.