im zeitigen Frühling und im Herbst ist die beste Zeit, Stauden zu teilen und so zu vermehren. Blühfaule oder innen verkahlte Stauden kommen so ganz einfach wieder in die Gänge und blühen anschließend üppiger als je zuvor. Deswegen: Fassen Sie sich ein Herz, einen stabilen Spaten und dann nur Mut: Stauden teilen ist einfach. So geht’s:
Inhaltsverzeichnis
Wie Sie Stauden teilen
- Graben Sie zunächst den gesamten Wurzelstock der Staude aus.
- Legen Sie den Wurzelstock vor sich auf die Erde und stechen Sie mit dem Spaten den Stock in zwei Hälften. Bei Stauden mit lockerem Wurzelwerk (beispielsweise Sonnenhut oder kleinere Hostas) genügt es bereits, die Wurzeln von Hand auseinander zu ziehen. Andere Wurzelstöcke werden mit den Jahren ziemlich hart und verfilzt. Dagegen kommt man nur an mit Spaten, zwei Grabegabeln oder mit einer Säge.
- Ist der so halbierte Wurzelstock noch immer zu groß, teilen Sie ihn weitere Male. Ziel ist es, handliche Pflanzenstücke mit gesunden Wurzeln und intakten „Herz“ bzw. vollständigen Sprossen.
- Bereiten Sie die neue Pflanzstelle mit frischer Erde und reifen Kompost gut vor. Im Frühling können Sie beim Pflanzen gleich Hornspäne oder einen anderen organischen Dünger mit ins Pflanzloch geben oder außen herum streuen. Im Herbst düngen Sie bitte nicht. Die Pflanzen kommen ja jetzt in die Winterruhe und brauchen keinen Dünger mehr.
- Setzen Sie jetzt drei bis fünf Pflanzenstücke mit ausreichend Abstand zueinander in das vorbereitete Pflanzloch, füllen Sie mit frischer Erde auf und gießen Sie alles sorgfältig an. Ja, auch dann, wenn der Boden eigentlich noch feucht ist. Das Angießen schlämmt Erde zwischen und um die Wurzeln herum und sorgt so für guten Bodenkontakt.
Welche Stauden teilen: welche eignen sich für diese Vermehrungsmethode?
Alle nachfolgend genannten Stauden bilden Horste mit vielen Grundtrieben. Sie werden daher leicht durch Teilen vermehrt.
- Rittersporn (Delphinium)
- Purpurglöckchen (Heuchera)
- Bartfaden (Penstemon)
- Sterndolden (Astrantia), Link führt zum Pflanzenporträt im Schwesterblog
- Astern. Aus jedem winzigen Wurzelstück wird eine komplette, üppige Aster. Astern säen sich auch selber aus und treiben es dabei wild und ungestüm. Aber ein junger Garten braucht immer wieder neue gesunde, Astern.
- Storchschnabel (Geranium), beste Stauden-Vielfalt für jeden Standort. Egal ob trocken und sonnig bis hin zu halbschattig, es gibt für jeden Standort schöne Storchschnäbel.
- Kokardenblumen (Gaillardia), sind kurzlebig. Die Stauden bleiben jedoch durch fleißiges Teilen alle zwei, drei Jahre vital.
- Fetthenne (Sedum)

Hohe Fetthenne, Sedum spectabilis lockt Bienen und Hummeln an
- Sonnenbraut (Helenium)
- Sonnenauge (Heliopsis)
- Japanische Herbstanemonen
- Taglilien (Hemerocallis)
- Gelber Echter Sonnenhut, Rudbeckia
- Purpur-Sonnenhut, Echinacea purpurea
- Schafgarbe (Achillea), Heimische Zukunftsstaude, die es heiß, sonnig und trocken mag.
Gelbe hohe Schafgarbe, Achillea, Soldatenkraut, Achilleskraut, Gänsezunge. - Frauenmantel (Alchemilla)
- Flammenblume (Phlox)
- Katzenminze (Nepeta), können Sie teilen, müssen aber nicht. Katzenminze sät sich überall selber aus und erobert rasch Beete, Stein- und Pflasterfugen.
- Tränendes Herz (Dicentra)
- Krötenlilie (Tricyrtis)

Tricyrtis Hybride ‚Sinonome‘ blühende Krötenllie mit Knospen
- Gelenkblume / Etagenerika (Physostegia virginiana)
- Eisenhut (Aconitum napellus)
- Funkien / Herzlilien (Hosta ) sind DIE Stauden für halbschattige und schattige Standorte und für den absonnigen Topfgarten. Aber Vorsicht: Hostas haben enormes Suchtpotenzial! Hosta-Züchter haben auch schneckenresistente Sorten.
- Pfingstveilchen (Viola) sind Kaltkeimer, säen sich selbst zuverlässig aus, aber wenn Sie spontan Lücken schließen wollen, dann funktioniert das Teilen der Pfingstveilchen wunderbar. Die kleinen Stauden sind Superhelden im Garten. Blühen hübsch und halten Boden unkrautfrei. Gut an Stellen, an denen sie nur schlecht hinkommen: Hinter Kletterrosen und unter Sträuchern, entlang von Abgrenzungen / Rasenkanten zum Nachbarn und ähnliche Standorte.
- Herbstmargeriten und Chrysanthemen sollten Sie, bei Bedarf, jedoch erst im Frühling teilen
- Pfingstrosen (Paeonien), aber nur Bauernpfingstrosen und nur, wenn es unbedingt sein muss. Pfingstrosen möchten lieber ungestört für Jahrzehnte am gleichen Standort wachsen und blühen immer prächtiger.
- Tränendes Herz (Dicentra)

Stauden teilen. Phlox lässt sich gut teilen, vermehrt sich aber auch durch Selbstaussaat.
Stauden teilen: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Zum Stauden teilen ist zumeist im Herbst ist die beste Zeit. Im September und Oktober ist der Boden noch warm und feucht genug ist, damit alle Pflanzenteile noch vor dem Winter gut anwachsen können. Wenn es sich allerdings so ergibt und der Boden eher lehmig ist, können Sie Stauden auch gut im Vorfrühling teilen. Also direkt nach deren Austrieb. Wichtig ist allerdings, dass anschließend die frisch gepflanzten Pflanzen nicht austrocknen. Sollte es nach dem Teilen und Pflanzen der Stauden sehr warm und trocken werden, gießen Sie lieber einmal zu viel, als zu wenig. Frisch geteilte Pflanzen brauchen ein bisschen Zeit, um anzuwachsen. Danach jedoch gibt’s kein Halten mehr.
Diese Stauden und Halbsträucher können Sie NICHT teilen:
- Lavendel (Lavendula) lässt sich nicht teilen, wohl aber im Mulchbeet vermehren.
- Steinbrech (Saxifraga), vermehrt sich jedoch durch Selbstaussaat. Ausnahmen, die sich teilen lassen: Saxifrage x apiculata, x arendsii, cebenensis, callosa, coechlaris, cotyledon, fernandii-coburgii, granulata, paniculata, stolonifera, trifurcata, umbrosa.
- Immergrüne Schleifenblume (Iberis), sät sich selbst manchmal aus.
- Staudenlein (Linum perenne), erhält sich im Garten durch Selbstaussaat.
- Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), vermehrt sich jedoch zuverlässig durch Selbstaussaat.
- Gaura Lindheimerii, die wundervolle Prachtkerze, sorgt selbst für reichlich Nachwuchs.
- Akelei, auch sie hat Pfahlwurzeln und kann nicht geteilt werden. Dafür sät sie sich aber zuverlässig aus.
- Malven, Stockrosen und Bastardmalven
- Lupinen
- Fingerhut (Digitalis)
Warum Stauden teilen?
- Blühfaule Stauden kommen wieder in Schwung. Manche Stauden werden nach zwei bis vier Jahren blühfaul. Rittersporn oder auch die Bunte Margerite gehören dazu, Sie brauchen regelmäßig einen neuen Standort mit frischen Boden, um sich weiter gut zu entwickeln und schön zu blühen.
- Vergreiste Stauden werden verjüngt. Manche Stauden vergreisen mit der Zeit und zeigen in der Mitte ihres Horstes kahle Stellen. Beispielsweise Taglilien, Bartiris und Wieseniris. Graben Sie die Horste aus, teilen Sie sie und verwenden Sie nur vitale Wurzelstücke. Entsorgen Sie verkahlte Wurzelstücke ohne gesunde Triebspitzen.
- Sie schaffen Platz für Neues im Garten.
- Oder gönnen Freunden Stauden für deren Garten. Im Gegenzug kommen so oft auch neue Pflanzen in Ihren Garten. Pflanzen teilen und tauschen macht Spaß und steigert die Artenvielfalt. Gut so!

Auch Pfingstveilchen lassen sich sehr gut teilen und bilden so schnell einen großen, dicht wachsenden Bestand. Ideal, um Beete unkrautfrei zu halten.
Nur Stauden teilen bringt identische junge Pflanzen hervor
Sämlinge sind keine identischen Abbilder ihrer Eltern, sondern stets eine Mischung beider Genpoole. Wenn Sie identische Ableger Ihrer Stauden haben möchten, müssen Sie die Pflanzen teilen.
Weitere Blumenbilder Sommerblumen
Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog "Wo Blumenbilder wachsen" teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.





